Justiz

Prozessbeginn um Toten in Haßlocher Schrebergarten

Vor dem Frankenthaler Landgericht muss sich seit Freitag ein 43-Jähriger wegen Totschlags verantworten. Am ersten Prozesstag hat die Staatsanwaltschaft Einblick in das Ausmaß der Verletzungen des Getöteten gewährt

Von 
Agnes Polewka
Lesedauer: 
Ende April wurde ein Mann in seinem Haßlocher Schrebergarten getötet. © K. Venus

Frankenthal. Vor dem Frankenthaler Landgericht hat am Freitag die juristische Aufarbeitung eines Falls begonnen, der bislang viele Fragen offenlässt. Ende April wurde die Leiche eines 62-jährigen Mannes in dessen Schrebergarten in Haßloch (Kreis Bad Dürkheim) gefunden. Schnittwunden überzogen seinen Körper. Schon im Frühjahr gaben Ermittler bekannt, dass der Mann innerlich verblutet sei. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 43-Jährigen erhoben, ihm wird Totschlag vorgeworfen.

Juri N. hält den Blick gesenkt, während Staatsanwältin Esther Bechert die Anklageschrift verliest, in der sich nur wenige Details zu dem finden, was in der Nacht vom 25. auf den 26. April diesen Jahres geschehen sein soll. Zwischen 23.30 Uhr und 7.30 Uhr soll N. den 62-Jährigen geschlagen, getreten und auf ihn eingestochen haben. Bechert beschreibt die Verletzungen des getöteten Mannes, die fast vollständig durchtrennte Milzarterie und den verletzten Magen des 62-Jährigen. Einblutungen am Kopf und im Gesicht, mehrere Schnittwunden. Sie spricht über einen Stich, der mehr als sechs Zentimenter tief gewesen sei. Zu N.s Motiv sagt sie nichts. „Darüber wissen wir nichts“, so die Staatsanwältin nach der Verhandlung.

Mehr zum Thema

Justiz

Toter in Haßlocher Kleingartenkolonie: Prozess vor dem Landgericht hat begonnen

Veröffentlicht
Von
agp
Mehr erfahren

Laut Gericht sollen die beiden Männer sich rund eine Woche vor der Tat kennengelernt und vor der Tat gemeinsam Alkohol getrunken haben. Der Verdächtige streitet laut Anklage die Tat ab.

Im laufenden Verfahren wolle er nichts dazu sagen, aber am nächsten Verhandlungstag persönliche Angaben machen, so die Verteidigerin des Angeklagten, Gabriele Haas.

Der Mann wurde kurz nach der Tat als mutmaßlicher Täter ermittelt, kam in Untersuchungshaft. Weitere Details sind bislang kaum an die Öffentlichkeit gedrungen.

Nur so viel: Menschen, die am Morgen nach der Tat in der weitläufigen Kleingartenkolonie unterwegs gewesen seien, hätten die Leiche gefunden. „Die Spurenlage und die Verletzungen des Opfers“ hätten schnell auf ein Tötungsdelikt schließen lassen, hieß es in einer ersten Meldung der Polizei, die sich auch in den Tagen danach bedeckt hielt – um die Ermittlungen nicht zu gefährden, indem mögliches Täterwissen weitergegeben werde, so die Beamten.

Neben Staatsanwältin Bechert haben die Tochter des Getöteten und ihre Rechtsanwältin Platz genommen, daneben der Nebenklagevertreter der Ehefrau des 62-Jährigen, über den bislang auch kaum etwas bekannt geworden ist.

Nach knapp 20 Minuten endet der erste Prozesstag mit der Anklageverlesung. Am 9. November soll das Verfahren fortgesetzt werden, in dem bislang viele Fragen unbeantwortet geblieben sind.

Redaktion

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen