Rhein-Neckar. „Ich muss täglich rund 2500 Lkw ’rein und ’rausbekommen“, erläutert BASF-Logistik-Chef Ralf Busche im Gespräch mit dieser Redaktion. „Was wir hier machen, ist nichts anderes als die Sicherung des Produktionsstandortes Ludwigshafen.“ Wegen der Hochstraßenproblematik und den Dauerstaus rund um Ludwigshafen verlagert der Chemiekonzern seine komplette Lkw-Logistik in den Norden des Unternehmens. Der Lkw-Verkehr, der bislang über Tor 11 und die Zufahrt via Brunckstraße abgewickelt wird, fließt voraussichtlich ab 2022 über eine neue Abfertigung auf dem Gelände der BASF-Kläranlage und dann weiter über Tor 15. Es handelt sich dabei um etwa 1200 Lastwagen täglich - zusätzlich zu den 1300 Lkw, die schon jetzt an Tor 15 direkt ankommen.
Die Logistik-Experten des Konzerns stellten am Donnerstag Kommunalpolitikern aus Frankenthal die konkreten Vorhaben detailliert mit einem Besuch auf dem Gelände der Kläranlage vor. Es entstehe kein Logistikzentrum mit Abfüllanlagen, Lager oder Verladung, sondern nur eine Abfertigungsanlage. Dadurch sollen Lastwagen, die hier mit den nötigen Papieren ausgestattet werden, schneller durch Tor 15 aufs Werksgelände fahren können.
Zweistelliger Millionenbetrag
Gleichwohl bedeutet das einen aufwendigen Umbau des Geländes. Auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag schätzt Busche die Arbeiten, die unter anderem die Grenzen der Kläranlage inklusive Zugangstor verschieben. Schließlich soll die Abfertigung außerhalb des gesicherten Kläranlagengeländes stattfinden.
Dazu wird auf dem bisherigen Mitarbeiterparkplatz ein Abfertigungsgebäude errichtet. Die Mitarbeiter der Kläranlage können ihre Autos künftig auf dem Parkplatz gegenüber in Richtung B 9 abstellen. Allerdings fällt den neuen rund 200 Lkw-Stellplätzen auch jede Menge Natur zum Opfer. Auf der Fläche zwischen Kläranlage und Styrodur-Lager wachsen mächtige Bäumen, gedeihen Sträucher und Wiesen. „Wir müssen leider rund 630 Bäume und Sträucher abholzen“, bedauert Philipp Wotke, Projektleiter bei der BASF für die neue Abfertigung. Allerdings werde die Natur an anderer Stelle adäquat neu gepflanzt - zu einem Drittel auf dem Kläranlagen-Gelände, der Rest auf Ausgleichsflächen der Stadt Frankenthal. Gutachter seien schon während der gesamten Vegetationsperiode bei der Arbeit und beobachteten Flora und Fauna ganz genau.
Die Bauanträge sind gestellt. Mit der Genehmigung rechnet die BASF im Oktober. Dann werde man auch sofort loslegen. „Das Projekt hat oberste Priorität“, betont Logistik-Chef Busche. Mit den Arbeiten, für die keine Genehmigung nötig ist, hat das Unternehmen schon begonnen. Noch Zukunftsmusik ist eine direkte Straße vom neuen Abfertigungszentrum direkt aufs Werksgelände. Zuerst müssen die Lastwagen noch auf den gewohnten Wegen zu Tor 15 fahren. Doch mittelfristig soll die Fläche an der Kläranlage direkt und unter der A 6 hindurch an das BASF-Stammwerk angebunden werden.
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