Bammental. Ein 88-jähriger Mann, der am Freitag brutal vor einem Edeka-Markt in Bammental überfallen worden ist, befindet sich weiterhin in ärztlicher Behandlung in einem Krankenhaus – mit Knochenbrüchen und Kopfverletzungen. Seine mutmaßlichen Peiniger – ein 42 und ein 49 Jahre alter Mann – befinden sich wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft. Die Polizei sucht indes weiter nach Zeugen, um das, was passiert ist, besser rekonstruieren zu können. Nach Menschen, die die Männer oder den Rentner beobachtet haben könnten.
Mutmaßliche Täter schweigen
Die Ermittler zeichnen das Bild einer Tat, die vor Brutalität nur so trieft: Der 88-Jährige soll am Freitag gegen 21 Uhr zum Einkaufen gefahren sein. Dort sollen die beiden Männer ihn angegriffen haben. Laut Polizei schlugen sie mit Fäusten auf den Kopf des Mannes ein, bis er zu Boden ging. Dann sollen sie ihn getreten und ins Gebüsch geschleift haben, wo der bewusstlose Rentner die ganze Nacht über liegenblieb. Die Männer sollen ihm Bargeld und seine Autoschlüssel gestohlen haben. Dann fuhren sie laut Polizei mit seinem Fahrzeug – einem Mercedes-Benz E200 CDI – davon. Noch in der gleichen Nacht wurde der Polizei ein Unfall auf der L 600 zwischen Leimen und Gaiberg gemeldet. Dort trafen die Beamten auf den 49-jährigen, verletzten Unfallfahrer. Ein Blutalkoholtest bei ihm ergab laut Polizei 2,3 Promille. Während der 42-jährige Beifahrer zunächst geflüchtet sein soll und später von der Polizei festgenommen wurde, ermittelten die Beamten den Fahrzeughalter – und machten sich auf die Suche nach dem 88-Jährigen, der am frühen Samstagmorgen im Gebüsch vor dem Edeka-Markt gefunden wurde. „Der Mann war ansprechbar, aber völlig desorientiert“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums im Gespräch mit dieser Redaktion.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die mutmaßlichen Täter ihr Opfer nicht kannten, dass sie den Rentner zufällig auswählten, nachdem der Mann spätabends noch einmal einkaufen gegangen war, weil er zuvor etwas vergessen hatte. Doch es gibt noch offene Fragen, wie sich die Tat genau zugetragen hat. Die beiden Männer schweigen bislang zu den Vorwürfen, das Opfer konnte bis jetzt noch keine detaillierte Aussage machen. „Selbst der kleinste Hinweis könnte uns weiterhelfen“, sagt der Polizeisprecher. Zeugen, die etwas beobachtet haben, werden gebeten, sich unter Telefon 0621/174 44 44 zu melden.
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