Die Akteure aus Politik, Kommunen, Wirtschaft und Verbänden haben offensichtlich eine gemeinsame Basis gefunden. Der Mobilitätspakt der Metropolregion kann erste Ergebnissen vorweisen: Ein Verkehrsmanagementplan ist in Arbeit, der plötzlich auftretende Sperrungen auf zentralen Verkehrsadern erkennen und automatisch Umwege steuern kann.
Ein Verkehrsrechenmodell durchläuft die Testphase und macht beispielsweise die Auswirkungen von Eingriffen in den Verkehr vorab im Wortsinne berechenbar. Außerdem ist eine Untersuchung in Arbeit, wo es überall an der Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen und Gewerbegebieten mangelt. Was dies alles letztlich für den Verkehrsfluss in der Region bringen, muss sich indessen erst noch zeigen. Die Modelle und Pläne müssen den Praxistest erst noch bestehen.
Aber immerhin: Die Kommunikation über Stadt-, Länder- und Interessengrenzen hinweg scheint zu funktionieren. Im Nachgang zur jüngsten Sitzung des Steuerungskreises wurde allerdings einmal mehr deutlich, dass die verschiedenen Interessenvertreter verschiedene Anforderungen an die Mobilität stellen.
Während die Politik auf die Verkehrswende drängt, mehr Pendler auf Räder, in Busse und Bahnen setzen will, drängen die Wirtschaftsvertreter im Steuerkreis angesichts prognostizierter deutlicher Zunahme des Güterverkehrs auf der Straße auf eine intelligente Steuerung und die Umleitung des Durchgangsverkehrs um die Zentren der Metropolregion herum.
Immerhin haben alle gemeinsam erkannt, dass es in Zeiten des gerade wieder deutlich spürbaren Klimawandels ein „Weiter so“ nicht geben kann. Aber solange es nicht genügend Platz auf den Schienen für einen attraktiven S-Bahn-Takt gibt, auch kein attraktives Angebot des ÖPNV in der Peripherie und auch im Berufsverkehr nicht genügend Platz in Bussen und Bahnen, werden die Pendler nicht im gewünschten Maße umsteigen. Aber auch die Rheinbrücken der Region sind samt und sonders Sanierungsfälle. Das Verkehrsmanagement bleibt eine Sisyphosaufgabe.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Mobilitätspakt der Metropolregion: Sisyphos lässt grüßen
Die Akteure der Region haben offensichtlich eine gemeinsame Basis gefunden, um den Herausforderungen der Mobilität begegnen zu können. Das muss sich in der Praxis bewähren, kommentiert Bernhard Zinke