Mannheim/Bruchsal/Schwetzingen. Große Städte, kleine Dörfer und ganze Landschaften, dazwischen ein paar bekannte Charaktere aus Trickfilmen oder lustige blaue Bewohner in einem kleinen Dorf sowie ganz offiziell das klassische Bahnpersonal wie Aufsichtsbeamte mit Abfahrtskelle oder Schaffner: Die kleine Welt der Modelleisenbahn kommt derzeit im Schloss Bruchsal ganz groß raus.
„Faszination Modelleisenbahn“ heißt die Sonderausstellung in der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz, präsentiert von den Modellbahn- und Eisenbahnfreunden Karlsruhe (MEK). „Es ist schon etwas Besonderes, wenn unsere Loks durch das barocke Schloss fahren“, freut sich Stephan Viel, der erste Vorsitzende der MEK, die das 60-jährige Bestehen ihres Vereins mit dieser Ausstellung begehen. Neben den Anlagen zeigt die dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnete Sonderausstellung die wichtigsten Stationen der deutschen Eisenbahngeschichte bis in die Gegenwart.
Das beliebte Adventssingen in der Intrada von Schloss Bruchsal geht am vierten Advent in die letzte Runde. Heute um 13 Uhr tritt der Chor der Johann-Peter-Hebel-Grundschule Bruchsal auf. Ab 16 Uhr laden gleich zwei Chöre zum letzten Adventssingen in diesem Jahr ein: der Frauenchor „VocalLadies“ und der Männerchor „VoiceMen“ des Sängerbunds Obergrombach. Um 15 Uhr geht die Familienführung „Engelparade“ den Fragen nach, welche Bedeutung Engel haben und warum sie in der Weihnachtszeit so beliebt sind. Nach dem Rundgang durch das Schloss lauschen die großen und kleinen Gäste einer Weihnachtsgeschichte und basteln einen Engel für zuhause.
Auch in Mannheim laden am Wochenende vor Weihnachten die Staatlichen Schlösser und Gärten zu einer Sonderführung ein. Das Barockschloss der Quadratestadt mit seinem weiten Ehrenhof und einer Schaufassade von 440 Metern Länge zählt zu den größten Schlössern Europas. Im Inneren zeigt sich seine ganze höfische Pracht vom Treppenhaus bis zu den Prunkräumen der Beletage, dem eleganten Hauptgeschoss mit dem prachtvoll geschmückten Festsaal.
Eine Hofmalerin
Im August 1772, vor 250 Jahren, kam der britische Musiktheoretiker Charles Burney an den kurpfälzischen Hof. In seinem Tagebuch lobte der Reisende „das Orchester des Churfürsten (…), welches mit Recht durch ganz Europa so berühmt ist“. Mehr über seine Eindrücke und das Leben am „Musenhof“ des Kurfürsten Carl Theodor von der Pfalz erfahren die Teilnehmer bei der Sonderführung „Von der Leidenschaft zur Musik. Ein Brite über das kurfürstliche Hoforchester“ heute um 14.30 Uhr. Da werden auch über das „Wunderkind“ Wolfgang Amadeus Mozart, ebenfalls berühmter Gast am Mannheimer Hof, einige delikate Geschichten berichtet.
Kurfürst Carl Theodor war nicht nur großer Förderer der Musik, sondern ebenso der Kunst. Er gründete die Kunstakademie und verpflichtete hochrangige Bildhauer, Architekten, Maler – und sogar, was damals eher unüblich war, Malerinnen wie Catharina Treu. 1769 ernannte er sie zur Hofmalerin. Die Künstlerin verfolgte einen ungewöhnlich modernen Lebensstil für das 18. Jahrhundert. Mehr über den höfischen Kunstbetrieb und Catharina Treu erfahren Besucher heute um 14 Uhr bei einem Rundgang durch das Schwetzinger Schloss unter dem Titel „Aus Liebe zur Kunst“.
Keine Gelegenheit ließ man am Hofe aus, um Glanz und Genuss zu verbinden. Im Heidelberger Schloss widmet sich ein Rundgang um 14.30 Uhr der Gestaltung der Tafel und man erlebt, wo vornehme Gäste wohnten, was sie speisten, wo getanzt wurde und wie festliche Turniere ausgerichtet wurden.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/metropolregion_artikel,-metropolregion-minizuege-und-musik-am-sonntag-machen-die-schloesser-der-region-angebote-fuer-die-famili-_arid,2031238.html