Rhein-Neckar. Ursprünglich war die Ehe als Bund fürs Leben gedacht – doch für viele Paare endet die Partnerschaft früher als geplant. In Deutschland wird im Schnitt jede dritte Ehe geschieden. Besonders hohe Scheidungsquoten gibt es in einer Stadt in Nordrhein-Westfalen. In Leverkusen liegt die Scheidungsquote bei 0,91, was bedeutet, dass auf 100 Eheschließungen 91 Scheidungen kommen. Dies geht aus einer Analyse der Online-Rechtsanwaltskanzlei Larfirm hervor. Die Statistik wertete die Daten von 100 Standesämtern aus und bezieht sich auf das Jahr 2023.
Auch hohe Scheidungsrate in anderen Städten der Region
Gleich drei Städte aus der Metropolregion Rhein-Neckar finden sich unter den ersten 15 der Liste. Nach Leverkusen als „Scheidungshauptstadt“ folgt Ludwigshafen auf Platz zwei: Auf 392 Eheschließungen kamen demnach 280 Scheidungen. Das entspricht einer Quote von 0,71. Auf 100 Eheschließungen kamen demnach 71 Scheidungen. Damit war die Scheidungsquote dort 2023 ebenfalls überdurchschnittlich hoch. Und nicht nur das: In der Statistik der Bundesländer landet Rheinland-Pfalz auf Platz sechs mit einer Quote von 38,13. Der Stadtstaat Hamburg führt die Liste der Bundesländer an – mit 58 Scheidungen gegenüber 100 Eheschließungen.
Auch eine weitere Stadt in der Pfalz belegt einen vorderen Platz. Worms sichert sich den sechsten Rang mit einer Scheidungsquote von 0,60. Das bedeutet, dass dort 60 Scheidungen auf 100 Eheschließungen kamen. Dicht gefolgt auf dem elften Platz findet sich die Stadt Mannheim. Die Quadratestadt kommt auf eine Quote von 0,53. Das heißt, es kamen 53 Scheidungen auf 100 Eheschließungen. Baden-Württemberg insgesamt belegt dagegen einen der unteren Plätze im Ranking. Auf dem zwölften Platz der Bundesländer kamen hier nur 33 aufgelöste Ehen auf 100 Hochzeiten. Die niedrigste Scheidungsquote hatte laut Statistik Mecklenburg-Vorpommern mit 29 Scheidungen auf 100 Eheschließungen.
Scheidungen nach vielen Jahren der Ehe
Laut dem Statistischen Bundesamt wurden 2023 die meisten Ehen nach 26 und mehr Jahren geschieden – insgesamt 19.622 Ehen. Dabei umfasst diese Zahl alle Ehen, die nach mehr als 26 Jahren aufgelöst wurden. Deswegen ist die Zahl der geschiedenen Ehen insgesamt nach einem bis zu 26 Jahren dennoch höher. Eine besonders hohe Scheidungsquote haben Ehen nach sechs und sieben Ehejahren, mit 7.362 nach sechs und 7.231 nach sieben gemeinsamen Jahren. In jedem Fall zeigt diese Erhebung: Entgegen einer verbreiteten Annahme werden nicht die meisten Ehen nach eher kurzer Zeit geschieden, sondern nach vielen gemeinsamen Jahren.
Insgesamt wurden im Jahr 2023 in Deutschland rund 129 000 Ehen geschieden, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Die Zahl der Scheidungen sei gegenüber dem Vorjahr um 6,1 Prozent gesunken und damit stärker als im Jahr 2022 (-3,8 Prozent zum Vorjahr).
Im langjährigen Trend sei die Zahl der Scheidungen mit Ausnahme weniger Jahre seit dem Jahr 2003 um insgesamt 39,7 Prozent zurückgegangen. 2023 erreichte sie den niedrigsten Stand seit der Deutschen Vereinigung im Jahr 1990. Die Zahl der Eheschließungen ist langfristig aber auch zurückgegangen. 2023 sank sie auf den zweitniedrigsten Stand seit 1950.
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