Rhein-Neckar.
Olaf hat einiges mitgemacht. Gut zwei Wochen ist es her, dass der braune Deutsch-Kurzhaar-Rüde von einer unbekannten Person im Neckar angekettet und mit Steinen beschwert wurde. Nur dank einer spektakulären Rettungsaktion und dem couragierten Eingreifen eines Beamten konnte der Hund gerettet werden. Jetzt hat der Vierbeiner offenbar eine neue Heimat in der Pfalz gefunden und kann den Vorfall hinter sich lassen.
Es ist Donnerstag, 29. September, als Spaziergänger den Hund im Neckar bei Obrigheim entdecken. Er kann sich nur noch mühevoll über Wasser halten. Er ist an einen Bootsanleger angekettet und mit Gewichten beschwert. Das eindeutige Ziel: Olaf sollte ertränkt werden. Die Passanten reagieren schnell und alarmieren die Polizei. "Ein Polizist des Polizeireviers Mosbach ist in den Neckar gestiegen und hat den Hund über Wasser gehalten, bis die Feuerwehr diesen mit einem Boot retten konnte", teilt eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Heilbronn auf Anfrage mit.
Der entkräftete Hund ging nach der Rettung in die Obhut des Veterinärmts des Neckar-Odenwald-Kreises über. "Der Hund wurde aufgrund seines Gesundheitszustands und den noch laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft über das verlängerte Wochenende vorübergehend anderweitig untergebracht. Als sich der Gesundheitszustand des Tieres wieder soweit stabilisiert hatte, dass der Hund aus der tierärztlichen Behandlung entlassen werden konnte, wurde er an seinen Besitzer ausgehändigt", sagt ein Kreissprecher auf Anfrage.
Zuvor als vermisst gemeldet
Der Besitzer hatte den Hund einen Tag zuvor als vermisst gemeldet. Laut Kreis hätten keine Erkenntnisse darüber vorgelegen, dass er etwas mit dem Vorfall zu tun hatte, "oder dass dem Tier in seinem angestammten Zuhause eine Gefährdungslage entstehen könnte", so der Sprecher.
Gleichwohl ist Olaf nun bei einer Familie in der Pfalz untergekommen, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten. Ein Tierschutzverein habe Kontakt zu dem Besitzer aufgenommen und ihn zur Abgabe des Hundes bewegt. Wo genau der Deutsche Kurzhaar jetzt lebt, solle noch nicht bekannt gemacht werden, damit er sich von seinen Strapazen erholen könne. Der Neckar-Odenwald-Kreis hat zu der Vermittlung in die Pfalz keine Informationen. "Hierzu hat der Fachdienst lediglich Erkenntnisse aus der Presse entnommen", sagt der Sprecher.
Die Ermittlungen zu dem Vorfall laufen unterdessen weiter auf Hochtouren, wie die Polizeisprecherin berichtet. Zu einem möglichen Tatverdacht könne man sich wegen des laufenden Ermittlungsverfahrens auch nicht äußern. Hinweise werden unter der Telefonnummer 06281/9040 entgegengenommen.
Auch die Tierschutzorganisation Peta ist auf den Fall aufmerksam geworden und hat eine Belohnung von 1000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung des Täters führen.
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