Speyer. Wegen des Verdachts auf Schwarzarbeit haben Einsatzkräfte in Speyer zahlreiche Geschäfts- und Privaträume durchsucht. Die rund 400 Beamten stellten am Donnerstag Unterlagen, Daten und einen fünfstelligen Bargeldbetrag sicher, wie das Hauptzollamt Saarbrücken gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern mitteilte. Weitere Durchsuchungen habe es in der Rhein-Neckar-Region und im Saarland gegeben. Laut einem Sprecher gab es keine Festnahmen. Insgesamt seien etwa 40 Objekte parallel durchsucht worden.
Den Beschuldigten werde Steuerhinterziehung, gewerbsmäßiger Betrug, das Einschleusen von Ausländern sowie das Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt vorgeworfen. Sie stehen im Verdacht, über Jahre hinweg Arbeiter, die teilweise illegal nach Deutschland eingeschleust worden seien, „schwarz“ beschäftigt und entlohnt zu haben. Den Untersuchungen seien Ermittlungen gegen organisierte Formen der Schwarzarbeit in der Baubranche vorausgegangen.
Untersuchungen seit 2018
Diese Ermittlungen beziehen sich auf einen Tatzeitraum vom Jahr 2018 bis heute. Bei den Arbeitern handelt es sich nach Aussagen des Kaiserslauterer Staatsanwalts Udo Gehring um mutmaßlich illegal hier beschäftigte Personen aus dem Kosovo und aus Albanien. Zudem gehe es um Arbeitskräfte aus Rumänien, die aufgrund der Zugehörigkeit zur EU einem anderen Status unterliegen, aber den Ermittlungen zufolge mutmaßlich ebenfalls „schwarz“ gearbeitet haben. Der Namen des Unternehmens mit Sitz in Speyer nannte Gehring auf Nachfrage dieser Redaktion nicht.
Nun gehe es darum, die in verschiedenen Objekten sichergestellten Beweisstücke auszuwerten, so Gehring. Bereits Ende März hatte es eine ähnliche Untersuchung gegen ein Unternehmen in Mannheim gegeben. Auch damals waren 400 Kräfte im Einsatz.
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