Kriminalität

Ermittler zerschlagen großes Schleuser-Netzwerk

Länderübergreifende Polizeiaktion in fünf Staaten

Von 
dpa
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Den Haag. Mit einem internationalen Großeinsatz haben Ermittler in fünf Ländern nach eigenen Angaben eine der größten Schleuserbanden Europas ausgehoben. Das kriminelle Netzwerk der irakisch-kurdischen Organisation sei zerschlagen worden, wie Europol und Vertreter der Justiz der beteiligten Länder am Mittwoch in Den Haag bekanntgaben. Insgesamt seien 39 Personen festgenommen worden, darunter drei mutmaßliche Drahtzieher. Am Dienstag wurden demnach 18 Männer in vier deutschen Bundesländern gefasst. Die Bande soll allein seit 2021 rund 10 000 Menschen in Schlauchbooten über den Ärmelkanal nach Großbritannien geschmuggelt haben.

Die europäische Justizbehörde Eurojust sprach von „einer der größten Polizeiaktionen in Europa“ gegen Menschenschmuggel über den Ärmelkanal. Sie richtete sich gezielt gegen die Führung der Bande und ihre Finanzströme. Die Ermittlungen dauern noch an. Bereits im Mai war nach Angaben der britischen Justiz einer der möglichen Anführer der Bande, ein 26 Jahre alter Mann, in London gefasst worden. Frankreich und Belgien beantragten die Auslieferung der in Deutschland festgenommenen Männer.

An dem Großeinsatz waren den Angaben zufolge hunderte Ermittler in Frankreich, Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Großbritannien beteiligt. Mehr als 50 Wohnungen und Lagerräume wurden Europol zufolge durchsucht. Fast 150 Schlauchboote, rund 1200 Schwimmwesten und etwa 50 Außenbordmotoren seien beschlagnahmt worden. dpa

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