Rhein-Neckar. Die Geothermie-Pläne für die Metropolregion werden immer konkreter. Gleich zwei Unternehmen, die die heißen Quellen in 3500 Metern Tiefe anzapfen wollen, haben mit ihrer Informationsoffensive begonnen. Das Unternehmen GeoHardt, ein Joint-Venture der Versorger MVV und EnBW, will nach einem öffentlichen Experten-Hearing in der vergangenen Woche (wir haben berichtet) am kommenden Donnerstag seine Pläne der Öffentlichkeit vorstellen. Das größte Potenzial für heiße Quellen sieht GeoHardt im Bereich der Gemarkungen der sieben Kommunen Mannheim, Heidelberg, Brühl, Ketsch, Schwetzingen, Plankstadt und Oftersheim.
Das bis zu 160 Grad heiße Wasser soll in bis zu drei Kraftwerken an die Erdoberfläche befördert und für das bestehende Fernwärmenetz benutzt werden. Damit wollen MVV und EnBW mittelfristig einen Teil der Energie ersetzen, wenn das Grosskraftwerk in Mannheim abgeschaltet wird . Die Projektleiter Stefan Ertle und Matthias Wolf sowie Thomas Kölbel, Experte der EnBW für Geothermie, werden das Projekt und die aktuellen Rahmenbedingungen vorstellen. Der Einwahllink zur digitalen Präsentation am Donnerstag, 13. Oktober, 18 bis 20 Uhr finden Interessenten auf der Projekt-Seite www.geothermie-hardt.de. Eine Einwahl ist 60 Minuten vor Beginn möglich.
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Noch einen Schritt weiter gehen will Vulcan Energie. Das Karlsruher Unternehmen betreibt bereits ein Geothermiekraftwerk im südpfälzischen Insheim bei Landau. Vulcan will nicht nur das heiße Wasser für Wärme und Stromgewinnung aus den Tiefen fördern, sondern auch das darin gelöste Lithium gewinnen. Das Alkalimetall ist für die Elektromobilität und die dafür benötigten Akkus hochinteressant. Experten gehen davon aus, dass im Tiefenthermalwasser das größte Lithium-Vorkommen in Europa schlummert. Vulcan war kürzlich erst mit einem Infostand auf dem Viernheimer Wochenmarkt vertreten. Am Mittwoch hat es die Landwirte des Kreisbauernverbands Rhein-Neckar über seine Pläne und geplanten 3D-Seismik-Messungen informiert.
Mit sogenannten Vibrotrucks, die Schallwellen in den Untergrund schicken, und Geomikrofonen wollen beide Unternehmen in den kommenden Wochen die Geologie des Bodens untersuchen. Dazu werden Mitarbeiter der Firmen Grundstücksbesitzer in den Projektgebieten ansprechen und eventuell auch um Aufstellung der Erdmikrofone bitten. bjz
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