Hockenheim. „Gegen Elektroautos gibt es immer noch sehr viele Vorbehalte“, sagt Alexander Nieland. Deshalb hat sich der Engeneering-Experte und Chef der Bildungseinrichtung e4Qualification am Hockenheimring etwas überlegt, um den Menschen das Thema nahezubringen: „Einfach ans Steuer setzen, ausprobieren und sich selbst eine Meinung bilden.“ Und damit das auch ein ganz besonderes Erlebnis wird, geschieht das nicht irgendwo, sondern auf der legendären 4,5 Kilometer langen Grand-Prix Strecke des Hockenheimrings. Dort findet das „e4testival“ vom 25. bis 27. Oktober zum fünften Mal statt.
Probefahrten sind ein Highlight der Messe
„Das macht vielen richtig Spaß“, sagt Nieland über die Testfahrten auf der Formel 1-Strecke. Und dadurch würden die Vorurteile gegenüber E-Autos abgebaut werden. Neben den Testfahrten gibt es an dem Wochenende auch viele Kurzvorträge, Podiumsdiskussionen und Fragerunden. Der Freitag ist dem Fachpublikum vorbehalten. Am Samstag und Sonntag ist für die breite Öffentlichkeit geöffnet.
Besucher können die Autos den ganzen Tag, jeweils von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16.30 Uhr, probefahren. Mit dabei sind etwa 25 verschiedene Modelle von Herstellern wie Polestar, Kia, Porsche, BMW, Tesla, Mitsubishi und GWM. Der Cybertruck von Tesla, dessen futuristisches Aussehen viel Aufsehen erregt hat, kann zwar nicht getestet werden, wird aber ausgestellt.
Die Probefahrten selbst kosten nichts, es ist nur der Eintritt zur Messe fällig - ein Tagesticket kostet 24 Euro, ermäßigt 18 Euro. „An einem Tag macht ein Besucher etwa drei bis fünf Probefahrten“, schätzt Nieland. Es seien natürlich auch mehr möglich, aber es gebe ja auch noch viele andere Angebote, die die Besucher gerne nutzen würden.
Beim e4Testival gibt es auch Hybrid-Autos mit Strom- und Verbrennungsmotor. Fahrrad Kalker wird auch vor Ort sein und viele E-Bikes zur Probefahrt anbieten. MAN präsentiert einen E-Bus, der als Shuttle rund um den Ring und auf der Strecke unterwegs sein wird. Fischer-Zander wird einen großen Ladepark mit unterschiedlichen Ladelösungen präsentieren.
Eines der hartnäckigsten Vorurteile lautet: E-Autos sind einfach nicht für Langstrecken geeignet. Deshalb hat Nieland in das e4Testival ein Autorennen integriert, um den Kritikern das Gegenteil zu beweisen.
Wettbewerb soll Eignung für Langstrecken beweisen
Der Wettbewerb „ADAC E-Competition“ dauert 18 Stunden, startet am Samstag um 17 Uhr und endet am Sonntagmorgen. Danach ist die Strecke wieder frei für die Probefahrten. Es gewinnt das Team, das in den 18 Stunden die meisten Kilometer bewältigt. Die Sieger schafften beim vergangenen Wettbewerb 950 Kilometer - inklusive Ladestopps.
Die sind für alle gleich: Es gibt keine Hochvolt-Ladestationen, sondern für alle Teams 22Kilowatt Wechselstrom. Beim Wettbewerb gehe es in erster Linie um sparsames und vorausschauendes Fahren. Es gehen insgesamt 32 Teams an den Start. Mit dabei sind Teams von Autoherstellern, Autohäusern, aber auch private Mannschaften.
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