Metropolregion. Wer in diesen Tagen an den Gewässern in der Region vorbeikommt, wird sie wieder sehen: die Stand-Up-Paddler (SUP). In den vergangenen Jahren hat die Sportart einen wahren Boom erlebt. Vor allem in der Corona-Zeit, als das Reisen eingeschränkt war, holten sich viele mit ihren SUPs das Strandfeeling an den heimischen Baggersee.
Auch jetzt berichten die Inhaber von Shops, Board-Verleihen und Anfängerkursen von einem starken Zulauf. Denn anders als etwa Kite- oder Windsurfen hat das SUP einen Vorteil: „In kurzer Zeit kann es eigentlich fast jeder ganz gut“, sagt Steven Bredow, SUP-Experte des Deutschen Kanu-Verbands. Und egal, ob gemütlich oder intensives Workout: Stehpaddeln ist ein extrem gesunder Sport, bei dem der ganze Körper trainiert wird.
Viele Anbieter in der Region
Um schnell Fortschritte zu machen, empfehlen die Experten Neueinsteigern, einen Kurs zu absolvieren. Die richtige Position auf dem Brett ist wichtig. Und auch bei der Paddeltechnik kann man einige Fehler machen. In der Tat stehen Anfänger häufig zu weit hinten und ziehen das Paddel zu weit durch. Dadurch fehlt es ihnen an Stabilität und an Kraft in den Paddelschlägen.
Kursanbieter gibt es in der Rhein-Neckar Region einige (siehe Infobox). Zum Beispiel Trittbrett Trend & Sport in Speyer. Dort kann man nicht nur die eigene SUP-Technik verbessern, sondern nach Terminvereinbarung auch ausprobieren, welches Board zu einem passt.
Je nach Größe und Gewicht gibt es unterschiedliche Empfehlungen. Auch bei der Einstellung der Paddellänge ist ein Experten-Blick hilfreich. „In unseren Anfängerkursen geben wir einen Überblick über alles Wichtige rund ums SUP“, sagt Inhaber Julian Gottwald.
Bevor man sich also selbst ein Paddelboard zulegt, empfiehlt es sich auf jeden Fall, die Einschätzung des Experten zu hören. Bei fast allen stationären Geschäften gibt es Einsteigermodelle ab 500 Euro. Für viele reicht zu Beginn auch ein gebrauchtes Brett. Die sind dort teilweise für rund 200 Euro zu haben. „Bei uns ist für jeden etwas dabei“, sagt Gottwald und zeigt auf die Boardauswahl in seinem Laden in Speyer.
SUP-Board-Verleih und -Kauf sowie Kurse
- Get your SUP by OutdoorFit, Corneliusstraße 11, Mannheim, Telefon: 0172/643 17 15; www.getyoursup-mannheim.business.site
- Strandbar & SUP-Station Aloha Erlichsee, Adlerstraße 76, Oberhausen-Rheinhausen, Telefon: 0177/798 26 28; www.aloha-erlichsee.de
- Trittbrett Trend & Sport, Vermietung, Verkauf und Kurse, Im Industriehof Speyer, Franz-Kirrmeier-Str. 18/19, Kurse an der Altrheinklause am Otterstädter Altrhein, Telefon: 06232/877 22 77; www.trittbrett-center.de
- Surf + SUP Center St.Leoner See, Am St. Leoner See 1, Telefon: 06222/307 99 00 oder 0160/822 76 13; www.surfsupcenter.de
- Aloha Pirates, Silbersee Bobenheim-Roxheim, Almensee Knaus Campingpark Bad-Dürkheim, Baggersee Pfarrwiese Gimbsheim, Neckarwiese Heidelberg, Neckarwiese Mannheim, Telefon: 0176/93 13 84 73; www.aloha-pirates.de
- Soulsurfin am Kollersee, Camping auf der Kollerinsel, Tel.: 0176/78 63 31 40; www.soulsurfin.de
- Heidelberger SUP Club, Neuenheimer Landstraße 3a. Heidelberg, Telefon: 0176/62881953 oder 0172/747 91 52; www.heidelbergersup.club
- Heidelboats, In der Neckarhelle 129, Heidelberg, Telefon: 0152/59 71 20 26; www.heidelboats.com
Das Angebot ist mittlerweile insgesamt so groß, dass man schnell den Überblick verlieren kann. Grundsätzlich sind die aufblasbaren SUP-Boards von ordentlicher Qualität. Das gilt auch für die Gesamtpakete von Discountern oder Sporthändlern im Internet. Dort gibt es regelmäßig neue Boards inklusive Paddel und Tragetasche im Angebot für weniger als 300 Euro. Gerade für Anfänger reichen die oft völlig aus.
Großes Angebot an Boards
Es gibt aber noch weitere Dinge zu beachten. In Baden-Württemberg gelten nämlich besondere Vorschriften: In Naturschutzgebieten wie der Insel Korsika bei Philipsburg oder auf dem Altrhein in Ketsch ist das SUPen zum Schutz der Tierwelt nicht erlaubt. Bei Missachtung drohen hohe Geldbußen. Auf den rheinland-pfälzischen Seen und Flüssen gilt diese Regel nicht.
Generell sei es wichtig, auf die Umwelt zu achten, Tieren nicht zu nahe zu kommen und keinen Müll zu hinterlassen. „Das sollte sich jeder zu Herzen nehmen“, sagt Andreas Fuchs vom Aloha am Erlichsee in Oberhausen-Rheinhausen.
Auch der SUP-Trainer empfiehlt generell zum Einstieg einen Kurs, bei dem man einen Überblick über die Regeln bekommt. „SUP-Boards zählen nicht zu den Wasserfahrzeugen. Deshalb kennen Neulinge auf diesem Gebiet die Vorfahrtsregeln und richtige Verhaltensweisen auf dem Wasser oft nicht und behindern deshalb möglicherweise andere Wassersportler“, sagt Fuchs.
Außerdem lauern auf dem Wasser Gefahren. Die Strömungen in den Flüssen der Region sollte man nicht unterschätzen. „Anfängern empfehle ich, die ersten Versuche auf einem ruhigen Gewässer zu machen“, sagt Julian Gottwald von Trittbrett Trend & Sport. Der SUP-Coach hat seine Station an der Altrhein-Klause am Otterstädter Altrhein: „Da kann man sich ohne Stress ausprobieren, und es ist nicht schlimm, wenn man mal ins Wasser fällt.“
Gefahren auf dem Wasser
Der Vorstand der German SUP Association (GSUPA) weist diesbezüglich aber auf eine weitere Gefahr hin. Im Frühjahr laden die warmen Lufttemperaturen schon mal zu einem SUP-Ausflug in Boardshorts oder im Badeanzug ein, vor allem fließende Gewässer seien dann aber noch richtig kalt. Die Folge eines Sturzes ins Wasser sei nicht selten ein Kälteschock, der lebensgefährlich sein kann. Gottwald empfiehlt deshalb, die Kleidung in Form von Trocken- oder Neoprenanzügen immer der Wassertemperatur anzupassen.
Gute Neoprenanzüge gibt es im Sporthandel bereits ab 80 Euro, gute Trockenanzüge sind etwas teurer und sind ab 250 Euro erhältlich. Wer wirklich häufiger aufs Wasser geht, sollte hier aber besser etwas mehr investieren und auf qualitativ hochwertige Anzüge setzen.
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