Rhein-Neckar. Um 11 Uhr am Donnerstag, 14. September, werden bundesweit die Sirenen ausgelöst – sofern es in der jeweiligen Stadt oder Gemeinde welche gibt. Den Probealarm hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) organisiert. Es will testen, ob die Technik funktioniert, um die Bevölkerung zum Beispiel bei einer Naturkatastrophe oder einem Chemieunfall rechtzeitig zu warnen. Um 11.45 Uhr wird dann mit einem Dauerton Entwarnung gegeben.
Der bundesweite Warntag ist ein gemeinsamer Aktionstag von Bund, Ländern und Kommunen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) löst das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS) aus. Das wird an Rundfunksender und App-Server der vom BBK betriebenen Warn-App NINA gesendet. Auch über den im vergangenen Jahr erstmals erprobten Warnkanal Cell Broadcast, bei der die Meldungen auf alle Mobiltelefone geschickt werden, soll beim dritten bundesweiten Warntag erneut eine Probewarnung, aber keine Entwarnung versendet werden. Alle Landkreise und Kommunen, die am Warntag teilnehmen, entscheiden selbst, ob sie zeitgleich auch ihre kommunalen Warnmittel wie Sirenen testen.
Standort im Gerät hinterlegen
Bei „Cell Broadcast“ ähnelt die Warnmeldung einer SMS und wird direkt auf dem Display angezeigt. Das BKK weist jedoch darauf hin, dass nicht alle Handys Cell-Broadcast-Nachrichten empfangen können, insbesondere ältere Geräte könnten dies oft nicht. Nötig ist auch, dass ein Standort hinterlegt wird, für den Warnungen angezeigt werden sollen, oder die Lokalisierung über GPS aktiviert ist.
In Mannheim, das seit Ende 2017 ein Sirenennetz nahezu flächendeckend installiert hat, werden diese 65 Geräte beim Probealarm mit ausgelöst. Bei dem Containerunglück im Hafen im August 2022 waren sie erstmals im Echtbetrieb eingeschaltet worden. „In der Nachbetrachtung hat sich leider gezeigt, dass viele Bürger noch nicht gut genug mit dem Sirenensignal vertraut sind“, sagt Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht dazu. Um die Bürger damit vertraut zu machen, gibt es ein Informationsvideo auf allen sozialen Medien, welche die Stadt bespielt, und die Sirenentöne auf der städtischen Internetseite.
Feuerwehr Weinheim sieht Informationsbedarf
Informationsbedarf sieht ebenso die Freiwillige Feuerwehr Weinheim. Sie hat ein Faltblatt entwickelt, um die Bevölkerung über die Warnsignale der Sirenen zu informieren, und stellt es auf der Internetseite www.ffw112.de zur Verfügung. Die Leitstelle Rhein-Neckar kann aber nur in den 31 Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises Sirenen auslösen, wo sie noch vorhanden und nicht am Ende des Kalten Krieges abmontiert worden sind.
In Heidelberg läuft gerade der Aufbau eines Sirenennetzes mit 25 hochmodernen Hochleistungssirenen. Da die Inbetriebnahme erst Ende 2023 geplant ist, wird die Probewarnung hier nur über Warn-Apps, Nachrichten aufs Handy sowie die Social-Media-Kanäle der Stadt wahrzunehmen sein.
Die Feuerwehr in Worms wird ihre Sirenen und Lautsprecherdurchsagen aktivieren. Im Kreis Bad Dürkheim sind die drei mobilen kreiseigenen Lautsprecheranlagen auf festgelegten Routen unterwegs, und auch Speyer testet an zwei Standorten die mobilen Warngeräte.
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