Bruchsal

Brief vom flüchtigen Mörder? Landeskriminalamt prüft Schreiben

Seit dem 30. Oktober wird der bei einem Ausflug aus der JVA Bruchsal entflohene Mörder europaweit gesucht. Nun soll ein Brief von ihm aufgetaucht sein

Von 
Susanne Kupke
Lesedauer: 
Ein Foto des verurteilten Mörders Aleksandr Perepelenko und der JVA Bruchsal © Polizei/dpa

Bruchsal. Im Fall des Ende Oktober entflohenen verurteilten Mörders untersucht das Landeskriminalamt Baden-Württemberg einen angeblichen Brief von ihm. „Wir prüfen ein Schreiben“, sagte eine LKA-Sprecherin am Freitag auf Anfrage. Auf den Inhalt ging sie nicht ein. Über das Schreiben an einen Ex-Mithäftling haben die „Badischen Neuesten Nachrichten“ zuvor berichtet.

In dem der Zeitung vorliegenden Schreiben soll sich der flüchtige Mörder über Haftbedingungen in der JVA Bruchsal beschwert haben. Von angeblichen Misshandlungen sei die Rede. Auch habe der Gewaltverbrecher geklagt, dass das Nichtraucherschutzgesetz im Gefängnis „in keinster Weise eingehalten und umgesetzt“ werde.

Der Deutsch-Kasache war als Gefangener der JVA Bruchsal am 30. Oktober bei einem bewachten Ausflug an einen Baggersee im rheinland-pfälzischen Germersheim entkommen. Es war bereits seine achte Ausführung in Begleitung seiner Frau und seiner Kinder. Er war 2012 vom Landgericht Karlsruhe zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden, weil er einen 44-Jährigen erwürgt hatte. Er wird weiterhin europaweit gesucht.

Mehr zum Thema

Blaulicht

Nach Flucht eines Mörders in Germersheim: Behörden lassen viele Fragen unbeantwortet

Veröffentlicht
Von
Julian Eistetter
Mehr erfahren
Großfahndung

Verurteilter Mörder auf der Flucht: Wie gefährlich ist Aleksandr Perepelenko?

Veröffentlicht
Von
Julian Eistetter
Mehr erfahren
Mordfall 2012

Fahndung nach entflohenem Mörder in Germersheim läuft weiter

Veröffentlicht
Von
Violetta Heise
Mehr erfahren

Zu den Umständen der Flucht und möglichen Fehlern während des begleiteten Ausgangs äußerten sich die Behörden bislang nur spärlich. Auch bei einer Regierungsbefragung im Landtag hielt sich Justizministerin Marion Gentges sehr zurück - „aus ermittlungstaktischen Gründen“. Bekannt sei unter anderem, dass der Mann seine elektronische Fußfessel nach seiner Flucht vom See mit Hilfe eines Werkzeugs geknackt habe. dpa

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen