Rhein-Neckar. In den Medien war ausführlich darauf hingewiesen worden. Die Polizei werde am Mittwoch intensiv kontrollieren. Und das sogar bundesweit. In der Region gingen den Beamtinnen und Beamten gleichwohl wieder hunderte von Verkehrsteilnehmern in die Radarfalle. Etliche waren so schnell unterwegs, dass sie einen oder zwei Monate zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein dürfen.
So berichtet Michael Klump, Sprecher des Polizeipräsidiums Mannheim, dass ein Autofahrer im Bereich einer Baustelle mit mehr als 120 Stundenkilometern unterwegs war. Aus Sicherheitsgründen gilt dort Tempo 80. Wer mehr als 40 km/h außerorts zu schnell ist, verliert seinen Führerschein. Innerorts reichen 31 Stundenkilometer zu schnell, um den „Lappen“ zu verlieren.
An 33 Stellen mit 80 Einsatzkräften im Rhein-Neckar-Kreis unterwegs
Die Einsatzkräfte des Polizeipräsidiums Mannheim waren während des sogenannten Speedmarathons ganztags an insgesamt 33 Stellen in Mannheim, Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis unterwegs. Die insgesamt 80 Beamtinnen und Beamten waren „bewaffnet“ mit sämtlichen verfügbaren Tempomessgeräten des Präsidiums, darunter Handlasermessgeräten und mobilen Blitzern. Auch ein Videomessfahrzeug war im Einsatz.
Die Bilanz : 16 Raser erhalten ein Fahrverbot. Es gab 293 Verwarnungen und 180 Bußgeldverfahren, wie die Polizei am Donnerstag meldete. Insgesamt seien 10.013 Verkehrsteilnehmer gemessen worden. Rund 95 Prozent hätten sich an die Tempolimits gehalten. Weil die Einsatzkräfte nicht nur auf Tempoverstöße achteten, entdeckten sie auch drei Fahrer, die unter Drogeneinfluss standen, zehn Verkehrsteilnehmer nutzten verbotenerweise ihr Handy am Steuer und fünf weitere waren nicht angeschnallt oder benutzten keinen Helm auf einem Motorrad.
Speedmarathon: 62 Stundenkilometer zu schnell auf der Autobahn
In Südhessen waren 231 Beamtinnen und Beamte an 70 Messstellen zwischen 6 und 22 Uhr präsent. Rund 50.000 Fahrzeuge wurden gemessen und 2101 Verstöße festgestellt. Auch hier betrug die Beanstandungsquote 4,2 Prozent. Auf der A 67 bei Viernheim war ein Auto mit 162 Stundenkilometern unterwegs. Erlaubt sind dort 100 „Sachen“. Das bedeutet: 600 Euro Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg und zwei Monate Fahrverbot. Etwas weiter nördlich auf der A 67 zwischen Büttelborn und Darmstadt raste ein Autofahrer mit Tempo 165 ebenfalls durch eine 100-er Zone. Ihn erwartet die gleiche Strafe.
Das Polizeipräsidium Rheinpfalz in Ludwigshafen wird eine Bilanz über die Raser in der Vorderpfalz erst nach Ende der Speedwoche ziehen. Allerdings meldeten die Beamten der Polizeiinspektion Edenkoben bereits am Donnerstag Ergebnisse vom Speedmarathon am Mittwoch: In der Baustelle auf der B 10 in Höhe der Autobahnanschlussstelle Landau Nord war eine Fahrerin mit 100 Stundenkilometern unterwegs – erlaubt ist in der Baustelle die Hälfte. Die Konsequenz: 320 Euro Bußgeld, zwei Punkte und ein einmonatiges Fahrverbot.
Zu hohes Tempo Unfallursache Nummer eins
Die konzertierten Geschwindigkeitskontrollen finden nicht ohne Grund statt: Zu hohes Tempo ist immer noch Unfallursache Nummer eins. Die Crashs enden oft mit Verletzten und Toten. Nicht zuletzt deshalb hielten die Beamten die Raser an und konfrontierten sie mit ihren Geschwindigkeitsverstößen. Die Polizei wird weiterhin intensiv kontrollieren, vor allem an Unfallschwerpunkten oder vor neuralgischen Punkten wie Schulen, Kindergärten und Altenheimen.
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