Landwirtschaft - Die „Anonyme Giddarischde“ sind neue Markenbotschafter der „Pfälzer Grumbeere“

"Anonyme Giddarischde" singen Loblied auf "Pfälzer Grumbeere"

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Stephan Alfter
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Auf der Erntemaschine hilft die Band um Frontmann Thomas Merz („Edsel“, grauer Vollbart), beim Sortieren. Hartmut Magin (r.) vertritt die Landwirte. © K. Venus

Meckenheim. Wo anders als in der Pfalz würden in dieser Anzahl Bundestagsabgeordnete, Landräte, Parteivorsitzende und Bürgermeister zum Start der Frühkartoffelernte kommen? Und wo anders als im sogenannten Gemüsegarten Deutschlands würde eine Band ein Lied komponieren, das die relativ einfache Botschaft transportiert „Ich ess so gern vun do“. Die über die Pfalz hinaus bekannten „Anonyme Giddarischde“ sind seit Dienstag ein Jahr lang Markenbotschafter für das landwirtschaftliche Produkt, das ab der kommenden Woche unter dem Namen „Pfälzer Grumbeere“ in deutschen Supermärkten zu kaufen sein wird.

Es ist zugegebenermaßen nicht das erste Lied, das die Kultband aus Frankenthal den Errungenschaften pfälzischer Landwirtschaft widmet. Auch die „Lewwerworschd“ besingen sie seit einigen Jahren. Der Song „Im Kühlschrank laaft moi liebschdes Programm“ ist ebenfalls nicht ganz unbekannt geblieben. Frontmann Thomas Merz alias „Edsel“ sagte am Dienstag in Meckenheim auf dem Lindenhof von Landwirt Mischa Müller: „Als Live-Band, die auf Mundart singt, sind wir - genau wie die ,Pfälzer Grumbeere‘ - ganz fest mit der Region verwurzelt.“

Ein großes Thema unter den regionalen Erzeugern ist der Kostendruck, der durch den Krieg in der Ukraine und der auch damit einhergehenden Inflation ausgelöst wird. Schätzungen der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ zufolge dürfte der Kostenanstieg im Vergleich zum Vorjahr bei 25 bis 30 Prozent liegen. Hartmut Magin, Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“, sagt: „Wir wissen auch um unsere Verantwortung. Viele Verbraucher trifft die Kostenexplosion ebenso hart.“ Als Lieferanten täten die Landwirte alles, um konkurrenzfähig zu bleiben. Der hohe Technisierungsgrad bei der Ernte führe dazu, dass die schrittweise Mindestlohnerhöhung nicht so stark auf die Erzeugerpreise durchschlage wie zum Beispiel im Gemüseanbau. Entsprechend lautet die gute Nachricht, dass die Preise im Ab-Hof-Verkauf gegenüber dem vorangegangenen Jahr nicht gestiegen sind. Anders könnte das indessen in den Supermärkten aussehen.

Preise ab Hof sind stabil

Bis zum offiziellen Abschluss der Frühkartoffelsaison am 10. August werden schätzungsweise 90 000 bis 100 000 Tonnen Frühkartoffeln im Südwesten geerntet. Der Vorteil der hiesigen Erzeuger ist im Klima begründet: Die Frühkartoffeln aus der Pfalz und Rheinhessen kommen nach Schätzungen der Erzeuger etwa eine Woche früher auf den Markt. Diesen Vorsprung wollen die 265 zusammengeschlossenen Landwirte ausspielen.

Seit nunmehr 30 Jahren werden die Frühkartoffeln daher gemeinsam unter dem Namen „Pfälzer Grumbeere“ vermarktet. Vor zehn Jahren gab es - damals zum 20-jährigen Bestehen des Markennamens - erstmals einen Botschafter. Das war Sternekoch Karl Emil Kuntz. Ihm folgten beispielsweise der Weltschiedsrichter Markus Merk, Fußballweltmeister Horst Eckel oder die Rhein-Neckar-Löwen. Mit den „Anonyme Giddarrischde“ sind erstmals Musiker Botschafter der Frühkartoffel. Bandleader Edsel kommentierte es auf seine Art: „Des ist än Ridderschlach.“

Redaktion Reporter in der Metropolregion Rhein-Neckar

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