Mit Sehnsucht dürften die Fans der TSG Hoffenheim an den goldenen Spätsommer ihres Teams denken. Von Ende August bis Ende September gab es in der Bundesliga nacheinander Siege gegen den 1. FC Heidenheim, den VfL Wolfsburg, den 1. FC Köln und Union Berlin. Eine Serie, die den Kraichgauclub bis auf Rang fünf spülte. Ein Ort, an dem es schon ein wenig nach Champions League duftet.
In der Folge überzeugte die TSG immerhin noch auswärts. Die ersten fünf Ligapartien auf fremden Plätzen gewann sie gar allesamt. Die Zittersaison 2022/23 schien ad acta gelegt zu sein. Doch seit dem letzten dieser fünf Auswärtssiege - seit dem bemerkenswerten 3:2 in Stuttgart - kommen die Zähler nur noch sehr vereinzelt auf das Hoffenheimer Punktekonto. In den zehn Partien seit dem Erfolg beim VfB waren es nur sieben. Eine besorgniserregende Ausbeute.
Kommt das große Zittern zurück?
Angesichts der Teams, die im Tabellenkeller vor sich hin schleichen, dürfte das ganz große Zittern in dieser Saison zwar nicht in den Kraichgau zurückkehren. Doch eine am Ende zufriedenstellende Saison ist schon jetzt hochgradig gefährdet.
Da verwundert es, dass angesichts einiger Hoffenheimer Abwehrwackler mit Attila Szalai und Kevin Vogt in der Winterpause zwei Innenverteidiger ersatzlos abgegeben wurden. Zwar war Szalai trotz seiner Ablösesumme von 12,3 Millionen Euro kein wesentlicher Faktor in der TSG-Defensive, doch für Vogt galt dies sehr wohl. Der 32-Jährige kam in allen Spielen der ersten Saisonhälfte zum Einsatz und nahm als auch mal unbequemer Führungsspieler eine wichtige Rolle abseits des Platzes ein.
Rächt sich der Verkauf von Kevin Vogt
Dass man es einem verdienten Spieler ermöglichen wollte, das kolportierte Topangebot von Union Berlin anzunehmen, ehrt zwar in gewisser Weise die TSG-Verantwortlichen. Doch die Gefahr besteht, dass dem Club dieses Entgegenkommen am Ende noch auf die Füße fällt.
Hält der Hoffenheimer Negativlauf an, ist es schließlich auch nicht ganz auszuschließen, dass die Kellerkinder der Liga noch einmal zu Konkurrenten in der Tabelle werden. Und dann hätte man mit Union sogar einen dieser Konkurrenten gestärkt.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Warum die TSG Hoffenheim aktuell Grund zur Sorge gibt
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