Dass sich der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) darüber freut, dass der Kreis Bergstraße die Verantwortung für den Linienverkehr in und um Lampertheimer übernimmt, ist nachvollziehbar. So können Planung und Organisation besser mit anderen Strecken abgestimmt und müssen nicht mit Lampertheimer Extrawürsten koordiniert werden. Genauso leuchtet aber auch ein, dass es in Lampertheim Bedenken gibt, ob das ÖPNV-Angebot sich nach dem Trägerwechsel nicht doch verschlechtert.
Ein On-Demand-System muss nicht per se eine Verschlechterung sein. Im Zeitalter von Klimawandel, Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz müssen Busse nicht mehr stumpf nach Fahrplan ihre Strecken bedienen – auch wenn gerade niemand mitfahren will. Sie dahin zu lenken, wo Bedarf besteht, ist ein absolut verständlicher Ansatz, der sicher auch den Fahrgastzahlen geschuldet ist. Dass damit vielleicht auch eine Forderung des Behindertenbeirats erfüllt wird, klingt charmant. Er fordert schon lange, mobilitätseingeschränkten Personen eine bessere Teilhabe am ÖPNV zu ermöglichen. Es wird sich zeigen, ob die Lampertheimer das Angebot nutzen und mit dem System zurechtkommen – und auch, ob am Ende der kommunale Haushalt – wie erhofft – entlastet wird.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Verständlicher Ansatz