Kommentar Pascal Groß wechselt zu Borussia Dortmund: Über Umwege ganz nach oben

Die Geschichte der bemerkenswerten Karriere des Mannheimers Pascal Groß im gestandenen Fußballer-Alter bekommt ein weiteres Kapitel. Künftig spielt der 33-Jährige für den europäischen Top-Club Borussia Dortmund. Ein Kommentar.

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Alexander Müller
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Manchmal muss man im Leben ein paar Umwege in Kauf nehmen, um schließlich doch noch ans Ziel zu kommen. Bei Pascal Groß hießen die Zwischenetappen, bis ihn am Donnerstag Champions-League-Finalist Borussia Dortmund verpflichtete, Ingolstadt und Brighton. Insgesamt zwölf Jahre arbeitete der Mannheimer an Fußball-Standorten, die wenig mit der Glitzerwelt der Großclubs gemein haben, hart an sich.

An der englischen Südküste stieg Groß zu einem Spieler internationaler Klasse auf, der von den Brighton-Fans verehrt wurde. Nur in Deutschland bemerkte das kaum jemand. Bis ihn der damalige Bundestrainer Hansi Flick im vergangenen September zum Nationalspieler machte.

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Warum der Mannheimer Pascal Groß nun nach Dortmund zieht

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Groß’ Karriere in seiner Heimat zündete spät, dafür aber gewaltig. Nach der Teilnahme an der Heim-EM soll der Kurpfälzer nun die zentrale Figur im Mittelfeld des BVB werden. Ein entscheidender Eckpfeiler bei der angestrebten Rückkehr an die Bundesliga-Spitze. Mit 33 Jahren, einem Alter, in dem andere ihre Karriere langsam beginnen austrudeln zu lassen, ist Pascal Groß ganz oben angekommen. Bei einem europäischen Top-Verein, der mit ihm wieder um die deutsche Meisterschaft spielen will.

Es ist eine bemerkenswerte, unkonventionelle Aufsteiger-Geschichte. Und was sie so sympathisch macht: Den Vertrag in Dortmund, wo Groß künftig alle zwei Wochen in einem legendären Fußballtempel vor 80 000 Zuschauern spielen wird, hat sich der Mannheimer ausschließlich über seine fußballerischen Qualitäten, seinen Fleiß und seine Beharrlichkeit verdient. Gehypt wurden andere.

Dass Groß beim BVB einen Zweijahres-Vertrag mit Option auf eine dritte Saison bekommen hat, spricht für seinen Fitness-Zustand. Die Dortmunder Verantwortlichen trauen ihm zu, noch ein paar Jahre auf dem höchstem Niveau zu spielen.

Das wiederum lässt auch Rückschlüsse auf Groß’ gerade erst gestartete DFB-Karriere zu. Denn nach dem Rücktritt von Toni Kroos sucht Bundestrainer Julian Nagelsmann einen Nachfolger im zentralen Mittelfeld. Der Name Pascal Groß fällt dabei zwangsläufig.

Jetzt, wo er sich mit Dortmund noch besser ins Schaufenster spielen kann als in der Premier League bei Brighton, steigen die Chancen, dass Nagelsmann in der deutschen Auswahl mehr auf den Mannheimer setzen wird. Vielleicht wartet auf die besondere Karriere von Pascal Groß deshalb noch eine finale Krönung: Mit seiner ersten WM-Teilnahme 2026, im dann zarten Fußballer-Alter von 35 Jahren.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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