Kommentar Mannheim-Almenhof bleibt grün und großzügig - aber ohne Regeln geht es nicht

Wenn um-, aus- oder neugebaut wird, entstehen oft größere Gebäude als zuvor. Thorsten Langscheid meint, mit den Regeln, die der Bezirksbeirat dafür auf den Weg gebracht hat, kann der Mannheimer Stadtteil Almenhof gut leben

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Thorsten Langscheid
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Dass sich der grüne und mit derzeit gut 7000 Einwohnern eher kleine Mannheimer Stadtteil Almenhof nicht so recht eignet für das, was im Stadtplaner-Jargon „Innenverdichtung“ genannt wird, liegt auf der Hand. Die Straßen - viel zu eng für noch mehr Bewohner; die Grundstücke - zwar schön groß für ein städtisches Wohngebiet, aber zu klein, um darauf ein deutlich größeres oder sogar ein zweites Haus zu bauen; die Nahverkehrsanbindung - rund um das Wohngebiet herum in bester Qualität vorhanden, aber einen Bus mittendurch fahrenzulassen, scheint kaum möglich.

Auch eine Quartiersgarage, wie sie in der Debatte im Bezirksbeirat gefordert wurde, ist illusorisch. Wohin sollte sie gebaut werden, wenn nicht auf die gerade besonders zu schützenden öffentlichen Grün- und Freiflächen? Der Vorstoß von FDP-Bezirksbeirat David Hergesell, den Hauseigentümern mehr Freiheiten und damit die Motivation zu geben, zusätzlich Wohnraum zu schaffen, ist wohl grundsätzlich richtig. Im Almenhof würde dies auf lange Sicht aber doch zu großen Veränderungen und noch größeren Infrastrukturproblemen führen. Da eignen sich die mehrgeschossigen Wohngebäude etwa entlang der Steubenstraße für Aufstockungen und Erweiterungen schon eher. Und sind deswegen auch nicht Teil des neuen Bebauungsplans.

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