Kommentar Lampertheimer Sparbemühungen: Die Zeit ist reif

In Lampertheim gehört alles auf den Prüfstand, was den städtischen Haushalt belastet, kommentiert Sussane Wassmuth-Gumbel.

Veröffentlicht
Kommentar von
Susanne Wassmuth-Gumbel
Lesedauer

Lampertheim. „Wir sind jetzt an dem Punkt, wo die Dinge angegangen werden müssen, die weh tun.“ Mit diesen Worten hat Stefanie Teufel von der FDP ihre Zustimmung zur Festlegung strategischer Ziele für die Haushaltskonsolidierung in Lampertheim erklärt. Und ja, alle Fraktionen haben ihr Einverständnis signalisiert, dass nunmehr alles auf den Prüfstand muss, wofür Lampertheim Geld ausgibt und dass auch geschaut werden muss, ob die Gebühren und Steuern noch passend sind.

Sie haben das nicht freudestrahlend getan. Eher leise und auch erst nach ausdrücklicher Aufforderung durch den Bürgermeister. Denn natürlich wissen sie alle: Egal, wo sie in Zukunft den Rotstift ansetzen – irgendwem wird das nicht gefallen, irgendwem wird es weh tun. Und ja vielleicht wird es sie Wählerstimmen kosten. Der Zeitpunkt für drastische Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung ist ungünstig. Schließlich stehen im kommenden Frühjahr die Kommunalwahlen an. Doch gibt es für Spar- und Streichprogramme überhaupt jemals einen guten, einen passenden Zeitpunkt?

Kommunalpolitik

Lampertheimer Verwaltung will mit der Politik Ziele definieren

Veröffentlicht
Von
Susanne Wassmuth-Gumbel
Mehr erfahren

Schon seit Jahren weist die Verwaltung darauf hin, dass das Drehen an kleinen Stellschrauben keine nachhaltigen Effekte hat. Trotzdem waren die Stadtverordneten zu schwerwiegenderen Entscheidungen wie beispielsweise einer drastischeren Erhöhung der Grundsteuer B in den Haushaltsberatungen der vergangenen Jahre nicht bereit. Immer ging es nur darum, den aktuellen Haushalt irgendwie gerade so auszugleichen oder gar nur genehmigungsfähig zu bekommen. So kann es aber nicht weiter gehen. Das haben nun offenbar alle eingesehen.

Es ist völlig richtig, sich alle Leistungen, die der Stadt Kosten verursachen, anzuschauen und zu fragen: Brauchen wir das noch? Ist das noch zeitgemäß? Ginge das auch anders? Vieles ist einfach so, weil es schon immer so war und nie hinterfragt wurde. Nun ist es an der Zeit, das zu ändern - auch wenn es vielleicht wehtut.

Redaktion Susanne Wassmuth-Gumbel ist stellvertretende Teamleiterin des Südhessen Morgen.

VG WORT Zählmarke