Komplizierte Rechnung

Joana Rettig zur Situation auf dem Arbeitsmarkt

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Joana Rettig
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Es klingt einfach: Viele Unternehmen stellen ihren Betrieb wegen der Corona-Krise ein – es entsteht Unterbeschäftigung. Andere Branchen sind am Limit – sie schaffen und schaffen, aber erreichen nicht das benötigte Pensum. Sie brauchen Arbeitskräfte. Die einen könnten die anderen unterstützen, oder? So einfach ist die Rechnung nicht.

Wie soll man vorübergehend irgendwo arbeiten, wenn man noch woanders angestellt ist? Arbeitnehmerüberlassung, also das Ausleihen der Mitarbeiter an andere Firmen, Beurlaubungen oder das Kündigen beim jetzigen Arbeitgeber sind Möglichkeiten – aber mit bürokratischen Hürden oder Nachteilen für Arbeitnehmer verbunden.

Dass die Regierung jetzt reagiert, ist deshalb gut. Man kann aber nicht, wie es Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) vorgerechnet hat, die fehlenden Kräfte eins zu eins mit Arbeitslosen oder Menschen in Kurzarbeit „auffüllen“. Nicht jeder kann jede Arbeit machen. Und: Wie attraktiv sind Jobangebote, die nur während der Krise andauern? Nicht sehr. Trotzdem: Auch hier muss Solidarität herrschen. Das heißt: Studenten, Schüler, Menschen in Kurzarbeit und Arbeitslose sollten mit anpacken, sich bewerben. Diese Krise kann – auch in der Versorgung – nur gemeinsam überstanden werden.

Redaktion Wirtschaftsreporterin

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