Kommentar Klimaschutz geht nicht ohne Städte wie Mannheim

Städte sind Treiber der Klimakrise. Gleichzeitig leiden sie besonders unter Folgen der Erwämung. Madeleine Bierlein sieht den Klimaschutzplan der Stadt Mannheim als große Chance

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Madeleine Bierlein
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Mannheim. Es ist ein ambitioniertes Ziel. Bis 2030 soll Mannheim - genau wie 99 andere EU-Städte - klimaneutral sein. Konkret heißt das: Eine von Industrie geprägte Großstadt, in der noch dazu Deutschlands größtes Steinkohlekraftwerk steht, will zeigen, dass das scheinbar Unmögliche möglich ist. Denn so viel ist klar: Ohne die Innovationsfähigkeit und das Engagement der Städte und ihrer Bevölkerungen wird die aktuelle Klimakrise nicht zu lösen sein.

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Mehr als jeder zweite Mensch weltweit lebt heutzutage in einer Stadt oder einem Ballungsraum. In Deutschland sind es sogar 77,7 Prozent. Kaum verwunderlich: Städte tragen besonders zur Erderwärmung bei. Bis zu 70 Prozent der Treibhausgase werden dort ausgestoßen.

Klimakrise trifft Städte hart

Aber Städte sind nicht nur Treiber der Klimakrise. Sie werden auch besonders stark von den Folgen getroffen. Wir haben es gerade erlebt: In Hitzephasen wie in diesem August speichern Beton und Asphalt die Wärme. Nachts kühlt es nicht mehr ab, die gesundheitliche Belastung für Frauen, Männer und Kinder ist immens. Außerdem liegen viele Städte - so auch Mannheim - an Flüssen, die häufig kanalisiert sind. Die mit dem Klimawandel einhergehenden Starkregenfälle bergen hier eine besonders große Gefahr für Überflutungen.

Damit Städte die Klimakrise nicht weiter befeuern, sind große Anstrengungen nötig. Wie diese in Mannheim aussehen sollen, hat die Stadt gemeinsam mit dem Wuppertal-Institut in einem Klimaschutzaktionsplan festgelegt. Der hat es in sich, die Transformation wird beachtlich sein, so gut wie alle Lebens- und Arbeitsbereiche sind betroffen.

Dass die anstehenden Veränderungen zu Sorgen führen, ist nur verständlich. Dennoch wäre es falsch, den Kopf in den Sand zu stecken. Eine baldige Klimaneutralität der Städte ist schlicht notwendig. Und sie bietet zugleich eine große Chance: Damit wir und kommende Generationen weiterhin ein gutes Leben auf diesem Planeten und in seinen Städten führen können.

Redaktion Nachrichtenchefin mit Schwerpunkt Wissenschaftsjournalismus