Der beste Weg, Bedenken zu zerstreuen, ist der Dialog. Im Falle der in Käfertal-Süd geplanten Moschee ist das bisher bestenfalls mittelprächtig gelungen. Zunächst stellte Christian Specht dem Bauantrag im November schon vorab eine grundsätzlich wohlwollende Prüfung in Aussicht. Drei Monate später willigte der Oberbürgermeister dann auf Druck vor allem der Fraktionen ein, offene Fragen öffentlich vor Ort und ergebnisoffen zu klären.
Nach einer ersten, von vielen nicht als sonderlich geglückt empfundenen Informationsveranstaltung Anfang Februar erklärte sein Sprecher, Sicherheitsbedenken seien nun weitgehend ausgeräumt. Ausgerechnet in Spechts CDU ist das aber offensichtlich nicht ganz der Fall. Zwar sei jener arabische Moscheeverein auf einem guten Weg, heißt es. Man könne indes nicht ausschließen, dass sein Gemeindezentrum weiter auch von Salafisten als Anlaufstelle genutzt werde.
Wenig überzeugender Weg
Nun beantragen auch die Christdemokraten, in dem Gebiet über den Bebauungsplan jegliche religiöse Einrichtung zu verhindern. Doch das begründen sie in erster Linie – wie die Mannheimer Liste – mit Verkehrs- und Parkplatzproblemen sowie zusätzlich damit, nach der zwangsweisen Schließung eines Supermarkts im für das Gemeindezentrum vorgesehenen Gebäude werde wieder ein Nahversorger gebraucht.
Das Verhinderungsbestreben über den Bebauungsplan mag man strategisch klug finden, speziell vor der Kommunalwahl. Gleichwohl ist gut, dass diesen Weg eine Mehrheit aus SPD, Grünen, LI.PAR.Tie und FDP nicht mitgehen will. Wegen der Bedenken in der Bevölkerung sollten alle Fraktionen klar kommunizieren, ob sie für oder gegen das Projekt sind, und vor allem aus welchen Gründen. Da ist der Sicherheitsaspekt sehr wichtig. Mit ihm rechtfertigt allein die AfD unter anderem ihre Ablehnung, und die ist nicht für Aufgeschlossenheit gegenüber den zu Deutschland gehörenden Muslimen bekannt.
Zum Glück wird von den anderen Fraktionen die notwendige Gleichbehandlung der Religionen betont. Nun sind alsbald noch Verkehrs-, Parkplatz- sowie Nahversorgungsfragen zu klären. Und, ganz wichtig, Bedenken durch Dialog zu lindern.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/meinung/kommentare_artikel,-kommentar-klare-haltungen-zur-moschee-gefragt-_arid,2181735.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-das-sagen-die-fraktionen-zur-in-mannheim-kaefertal-geplanten-moschee-_arid,2181751.html
Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Klare Haltungen zur Moschee gefragt
Steffen Mack findet, dass die Fraktionen im Mannheimer Gemeinderat deutlich sagen sollten, aus welchen Gründen sie für oder gegen das islamische Gemeindezentrum sind