Kommentar Keine Pfälzische Weinkönigin mehr: Gleiches Recht für alle

Die Pfalz verabschiedet sich von ihrer Weinkönigin - und somit auch von dem Klischee des hübschen Mädchens mit Krone und kurzem Kleid. Ein wichtiger und richtiger Schritt zur Gleichberechtigung, findet Alena Kuhn

Veröffentlicht
Kommentar von
Alena Kuhn
Lesedauer

Die erste Krone war massiv. Über die Jahrzehnte wurde sie immer kleiner und filigraner. Jetzt ist sie vollständig verschwunden. Genauso wie das Klischee vom jungen, hübschen Mädchen mit kurzem Kleid verschwinden sollte. Denn lange Zeit ging es nur um eine Sache: das Aussehen. Die „Süddeutsche Zeitung“ spricht bei der Weinkönigin 1950 von einem braven Mädchen in Tracht, „von kräftiger Statur, kerngesund und apfelbäckig“. Dieses Bild ist glücklicherweise längst überholt. Wir leben im 21. Jahrhundert und wissen: Frauen sind mehr als ihr Aussehen - viel mehr.

Die Pfalz macht das schon richtig: Sie will sich von den Stereotypen lösen. Von den Frauen, die brav lächeln und nicht viel sagen sollen. Die sich auf den Mund küssen lassen mussten. Die begrapscht und sexualisiert werden - und in Situationen kommen, in denen sie sich nicht wohlfühlen. In den vergangenen Jahrzehnten und besonders Jahren hat sich vieles zum Positiven verändert.

Brauchtum

Keine Pfälzische Weinkönigin mehr: Das ist der Grund

Veröffentlicht
Von
Alena Kuhn
Mehr erfahren

Bei der Wahl zur Weinkönigin geht es nicht mehr um das schönste Lächeln, sondern um das Wissen über Wein und die Fähigkeit, das Publikum zu begeistern. Trotzdem denken viele Menschen noch in Schubladen: „Es ist ja nur die Weinkönigin“. Deswegen wagt die Pfalz den mutigen Schritt und trennt sich von der „Pfälzischen Weinkönigin“. Der neue Titel und auch das Öffnen des Wettbewerbs für Männer sind richtige Schritte in Richtung Gleichberechtigung.

Volontariat