Kommentar Jetzt dann nur noch Miteinander

Ein schnelles Umschalten vom Wahlkampfmodus in ein gutes Miteinander erachtet Susanne Wassmuth-Gumbel nach der Bürgermeisterwahl als wichtig für Lampertheim.

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Susanne Wassmuth-Gumbel
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Lampertheim. Bei der Bürgermeister-Stichwahl am Sonntag gab es einen klaren Sieger und einen klaren Verlierer. Daran ist nichts zu deuteln. Das hat Marius Schmidt, Erster Stadtrat und SPD-Kandidat, sofort erkannt und Alexander Scholl bereits gratuliert, ehe alle Stimmzettel ausgezählt waren. Er habe seinen Frieden mit dem Ergebnis schon nach dem ersten Wahlgang gemacht. Offenbar hatte er nach dem 1. Juni nur noch wenig Hoffnung, das Ruder noch einmal herumreißen zu können. Auch weil er davon ausgehen musste, dass die Marco-Steffan-Wähler eher für Scholl stimmen werden.

Für Schmidt ist es eine bittere Niederlage. Der 33-Jährige war lange der Hoffnungsträger der Lampertheimer SPD. Jung, smart und für sein Alter schon mit reichlich politischer Erfahrung sowohl im Ehren- als auch im Hauptamt ausgestattet, machte er nie einen Hehl daraus, wie gerne er Bürgermeister seiner Heimatstadt würde.

Nun wird es ein anderer. Alexander Scholls Erfolg ist bemerkenswert. Die CDU konnte nicht unbedingt davon ausgehen, mit einem Hofheimer Kandidaten die Menschen in ganz Lampertheim zu überzeugen. Doch der 42-Jährige hat es geschafft. Darauf kann er stolz sein. Ob die Wähler ihm zurecht das Vertrauen geschenkt haben, wird sich zeigen.

Von einem Amtsbonus konnte Marius Schmidt jedenfalls nicht profitieren. Vielmehr ist ihm vermutlich zum Verhängnis geworden, schon jetzt Teil des Apparats zu sein. Das Rathaus im Allgemeinen steht immer wieder in der Kritik, dass zu wenig vorangeht.

Lampertheim voranbringen, das wollen Scholl und Schmidt beide. Wenn sie es schaffen, die schwierigen Aufgaben beim Führen einer Stadtverwaltung sinnvoll unter sich aufzuteilen und gut miteinander statt gegeneinander zu arbeiten, dann könnte das Lampertheim wirklich vorwärtsbringen. Und auch das Bestreben, die Kommunikation mit den Bürgern wie mit der Politik und in der Verwaltung zu verbessern, umzusetzen, wäre wichtig. Hoffen wir das Beste für Lampertheim unter einem CDU-Bürgermeister Alexander Scholl und einem SPD-Stadtrat Marius Schmidt. Glück auf!

Redaktion Susanne Wassmuth-Gumbel ist stellvertretende Teamleiterin des Südhessen Morgen.

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