Kommunalpolitik

Alexander Scholl gewinnt Lampertheimer Bürgermeisterwahl deutlich

CDU-Kandidat holt 64,58 Prozent der Stimmen. Marius Schmidt (SPD) unterliegt mit 35,42 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 39,22 Prozent.

Von 
Susanne Wassmuth-Gumbel
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Katrin Scholl jubelt am lautesten, als feststeht, dass ihr Mann Alexander Scholl Lampertheims nächster Bürgermeister wird. Die Parteifreunde der CDU sind ebenfalls begeistert. © Berno Nix

Lampertheim. Alexander Scholl wird Lampertheims neuer Bürgermeister. Das hat die Stichwahl am Sonntag ergeben. Mit 64,58 Prozent der Stimmen hat der CDU-Kandidat die Wahl klar für sich entschieden. Marius Schmidt von der SPD kam auf 35,42 Prozent der Stimmen. Von den 25.240 Wahlberechtigten haben 9.898 Wählerinnen und Wähler ihre Stimme abgegeben. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 39,22 Prozent. Bei der Hauptwahl am 1. Juni hatten noch 47,12 Prozent der Wähler teilgenommen.

Marius Schmidt (l.) zeigt sich als fairer Verlierer und gratuliert Scholl schon, ehe das vorläufige Ergebnis feststeht. © Berno Nix

Als der Erste Stadtrat Marius Schmidt gegen 18.25 Uhr den Sitzungssaal des Stadthauses betritt, geht er durch die vielen Wartenden direkt auf Alexander Scholl zu und gratuliert ihm zum Sieg. Da sind 18 von 24 Wahlbezirken ausgezählt, alle Stimmen aus den Wahllokalen liegen vor, es fehlen nur noch die Briefwahlergebnisse. Der Zwischenstand an der Wand zeigt 36,23 Prozent für Schmidt, 63,77 Prozent für Scholl. Da ist den meisten im Saal schon klar, dass sich das nicht mehr grundlegend ändern wird.

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Und so kommt es denn auch. Alexander Scholl, Hofheimer Ortsvorsteher und CDU-Fraktionschef in der Stadtverordnetenversammlung, gewinnt die Stichwahl deutlich. Schon im ersten Wahlgang hatte er mit 42,92 Prozent der Stimmen einen klaren Vorspung vor Marius Schmidt (29,18 Prozent) und dem dritten Kandidaten Marco Steffan (parteilos), der 27,89 Prozent erhalten hatte.

Als dann auch die Briefwahlbezirke ausgezählt sind und um 19.06 Uhr das vorläufige Ergebnis feststeht, ist es Scholls Frau Katrin, die den lautesten Jubelschrei ausstößt, während er noch eher verhalten lächelt. Schnell brandet Jubel und Applaus auf, viele Unterstützer feiern den Sieger. Noch-Bürgermeister Gottfried Störmer verkündet in seiner Funktion als Gemeindewahlleiter das Ergebnis und lobt, dass beide Kandidaten einen fairen Wahlkampf miteinander geführt haben. Der Wahlausschuss werde am Freitag, 4. Juli, zusammenkommen und das Ergebnis bestätigen. Dann erst ist es amtlich.

Bürgermeister Gottfried Störmer verkündet in seiner Funktion als Gemeindewahlleiter das vorläufige Endergebnis. © Berno Nix

Es ist kein banges Warten auf das Ergebnis an diesem Abend. Die Projektion an der Wand zeigt schon kurz nach 18 Uhr: Die ersten beiden Wahllokale, die ausgezählt sind, hat Scholl deutlich für sich entschieden. Und so geht es weiter. Nur bei zwei der 18 Wahlräume ist mal der rote Balken höher als der schwarze. Trotzdem wirkt Scholl bis zuletzt konzentriert und angespannt, zeigt seine Freude über diesen klaren Sieg erst, als wirklich alle Zahlen angezeigt werden.

CDU-Stadtverordnetenvorsteher Franz Korb ist einer der ersten Gratulanten. © Berno Nix

Und dann nehmen auch schon die Gratulanten in einer langen Schlange Aufstellung und Scholl nimmt minutenlang Glückwünsche, Lob und Anerkennung entgegen. „Ich bin froh, und es freut mich, dass das Ergebnis so deutlich ist“, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. „Das zeigt, dass meine Botschaften offenbar angekommen sind“, bilanziert er in aller Kürze und blickt direkt nach vorne: „Ich werde die nächsten fünf Monate bis zum Amtsantritt am 1. Dezember bestmöglich nutzen, mich auf das Amt vorzubereiten“, verspricht er seinen Wählerinnen und Wählern, den Lampertheimer Bürgerinnen und Bürgern. Das werden vermutlich anstrengende Wochen, weil er bis zum 30. November auch noch in seinem Beruf als Pressesprecher des Kraftwerks Biblis verbleiben wird, um diese Aufgabe ordentlich zu beenden.

Viele Interessierte waren ins Stadthaus gekommen, um die Stimmauszählung zu verfolgen. © Berno Nix

Marius Schmidt sagt Scholl seine Unterstützung zu. Er bleibt als Erster Stadtrat im Amt, er ist bis zum 31. Januar 2027 gewählt. „Wir wollen gemeinsam eine tragfähige Verwaltungsspitze bilden, das haben wir uns zugesichert“, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion und zeigt sich als fairer Verlierer. Die Wahl sei eine Personenwahl gewesen, und er habe offensichtlich Probleme gehabt, seine Unterstützer zu mobilisieren, räumt Schmidt in einer ersten Analyse selbstkritisch ein. Das Ergebnis der Stichwahl sei die logische Fortsetzung des ersten Wahlgangs. „Das entmutigt mich aber nicht, ich habe meinen Frieden damit schon gemacht“, betont er.

Die Stichwahl hatte viele Interessierte ins Lampertheimer Stadthaus gelockt, die live verfolgen wollten, wie sie ausgeht. Neben vielen Vertreterinnen und Vertretern der Lokalpolitik waren auch einige städtische Bedienstete gekommen. Zudem zeigte die Kreis-CDU starke Präsenz: Hessens Familien- und Gesundheitsministerin und frühere Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz war ebenso gekommen wie der Bensheimer Bundestagsabgeordnete und Staatsminister für Bund-Länder-Zusammenarbeit und der Bürstädter Landtagsabgeordnete Alexander Bauer. Aus den Nachbarkommunen zählten Bürstadts Gerade-noch-Bürgermeisterin Bärbel Schader und Viernheims Bürgermeister Matthias Baaß zu den Gratulanten.

Redaktion Susanne Wassmuth-Gumbel ist stellvertretende Teamleiterin des Südhessen Morgen.

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