Kommentar Homeoffice und Büro - am besten beides!

Natürlich bietet die mobile Arbeitswelt, die die Pandemie erst ermöglicht hat, viele Vorteile. Trotzdem ist das beste eine Mischung aus beiden Welten, findet Alexander Jungert

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Alexander Jungert
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Vor Corona hätte das wahrscheinlich niemand für möglich gehalten: Unternehmen müssen ihren Beschäftigten Gründe liefern, um ins Büro zu kommen. Genau das ist in einigen Branchen mittlerweile der Fall. Viele Beschäftigte haben sich in den vergangenen drei Jahren einen Arbeitsplatz zuhause eingerichtet und fahren gut damit. Warum den Weg zur Firma auf sich nehmen? Nur um den Computer zu starten? Das geht zuhause auch. Aufgaben lassen sich genauso gut bearbeiten. Zudem läuft die Kinderbetreuung besser und der Hund freut sich über das Gassigehen.

Das mag alles stimmen. Natürlich bietet die mobile Arbeitswelt, die die Pandemie erst ermöglicht hat, viele Vorteile. Trotzdem ist das beste eine Mischung aus beiden Welten.

Sensibler für Stimmungen

Es ist keine Zumutung, regelmäßig ins Büro zu kommen. Denn zwischen Chat-Nachrichten und Videokonferenzen geht das Miteinander verloren. Wer hingegen im Büro ist, der sieht, wer gerade bei etwas Hilfe braucht und wer mal Ruhe. Er spürt die Stimmung während wichtiger Besprechungen besser. Und nimmt aus dem Plausch in der Kaffeeküche vielleicht Anregungen für das nächste Projekt mit.

Gut also, wenn Unternehmen die Beschäftigten von den Vorzügen des Büros zu überzeugen wollen. Sie überlegen sich kluge Konzepte, schaffen neue Räume für Begegnung und Austausch, sorgen für eine verlässliche Ausstattung. Nehmen sich Zeit für die Belegschaft, damit sich Kollege A mit seinen Belangen gegenüber Kollegin B nicht benachteiligt fühlt und umgekehrt.

Wenn ein Unternehmen so handelt, gestaltet es den fundamentalen Wandel der Arbeitswelt richtig. Allein mit ein paar Süßigkeiten im Konferenzzimmer ist es nicht getan.

Hatte eine Arbeitskultur schon vorher ihre Probleme, wird sie auch nicht besser, wenn einfach alle Beschäftigten wieder ins Büro zitiert werden. Man muss dafür schon etwas tun, siehe ein paar Sätze weiter oben.

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft