Eines vorweg: Das Lampertheimer Hallenbad ist ein wunderbares Angebot für die Bevölkerung. Viele andere Kommunen können das längst nicht mehr stemmen. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Stadt zu lange zugeschaut hat, wie der Sanitärbereich zusehends verkommt. Es riecht übel, aus manchen Duschen tröpfeln Rinnsale. Um im Bild zu bleiben - man hat die Misere einfach zu lange laufenlassen. Sich auf den Bestandsschutz zu verlassen und erst zu reagieren, wenn das Gesundheitsamt dringend zur Abhilfe ermahnt, zeugt nicht von proaktiver Herangehensweise.
Die 400 000 Euro, die die Stadt nun in die Erneuerung des Sanitärbereichs investieren muss, hätte sie auch schon früher in die Hand nehmen können. In Anbetracht der Preissteigerungen wäre der Betrag dann auch noch geringer ausfallen.
Nein, Lampertheim ist, wie die Kommunen generell, finanziell nicht auf Rosen gebettet, eher auf deren Dornen. Zuletzt erst wurden 5,8 Millionen Euro, abzüglich 1,5 Millionen an Zuschüssen, in die Sanierung gesteckt. Und jedes Jahr buttert die Stadt laut Erstem Stadtrat Marius Schmidt eine knapper Million Euro in den Betrieb zu. Dennoch: Hätte die Stadt aus eigenem Antrieb frühzeitiger für Abhilfe im Sanitärbereich gesorgt, hätte sie nicht den Verdacht der Passivität auf sich gezogen. Und sie hätte ihre Badegäste weniger verärgert. Oder gar vergrault.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Hallenbad in Lampertheim: Zu lange laufenlassen
Martin Schulte kritisiert den Zustand der Duschen im Hallenbad in Lampertheim und den Umstand, dass die Sanierung erst jetzt angegangen wird und nicht bereits bei der Generalüberholung der Einrichtung von 2019 bis 2021