Gemeinschaftsäcker bieten vielen Privatpersonen die Möglichkeit, in Bio-Qualität und regional ihre eigenen Lebensmittel anzubauen. Damit unterstützen sie die Artenvielfalt und werten den Boden durch Humusbildung auf. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Vereins, die auch das Institut für Agrarökologie und Biodiversität (ifab) als "sehr valide" einschätzt. So wurde beispielsweise nachgewiesen, dass nun mehr als 150 Tierarten einen Lebensraum haben, den die herkömmliche Landwirtschaft nicht bieten kann.
Dieses Paradies für Insekten soll in ziemlich genau einem Jahr verschwinden. Die Begründung der Stadt: Die Mikro-Landwirte betreiben keine Landwirtschaft, weil sie ihre Ernte nicht gewinnbringend verkaufen. Deshalb dürfen sie nicht auf einer landwirtschaftlichen Fläche anbauen.
Doch mit dieser Haltung denkt die Stadt nicht weit genug. Denn es geht bei dem Projekt nicht nur darum, einen Verein bei der Ausübung eines Hobbys zu unterstützen. Die Mikro-Landwirte arbeiten aktiv für den Klimaschutz – dem sich auch die Stadt mit dem Klimaschutzaktionsplan verschrieben hat.
Das Argument der Stadt, das Feld müsse für ökologische Landwirtschaft genutzt werden, ist also widersprüchlich. Vielmehr sollte sie die Daten der ifab-Studie auswerten. Dann würde klar, dass Mikrolandwirtschaft und ökologische Landwirtschaft keine Gegensätze sind, sondern Hand in Hand gehen.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Gemeinschaftsäcker müssen bleiben
Die Mikrolandwirtschaft in Mannheim steht vor deim vorzeitigen Aus. Aufgrund bürokratischen Definitionsschwierigkeiten, sagt Julius Paul Prior