Mannheims größtes Bauprojekt ist zugleich das am wenigsten strittigste. Alle, die mal als Patienten oder Besucher durch die schier unendlich verschachtelten Klinikumsgebäude geirrt sind, haben sich von der Notwendigkeit der „Neuen Mitte“ selbst überzeugen dürfen. Die weiten Wege sind nicht nur nervig, sondern auch unwirtschaftlich, von Themen wie Energieversorgung ganz zu schweigen. Weil die Häuser großteils auch marode sind sowie etwa Brandschutz-Vorgaben nicht mehr genügen, ist ein Neubau überaus sinnvoll bis überfällig.
Mannheims größtes und am wenigsten strittiges Bauprojekt ist indes auch das teuerste. Inzwischen könnten die Kosten schon fast bei einer Dreiviertel Milliarde liegen. Und das nur für die erste Phase. Später soll auch die Peripherie neu gemacht werden.
Es war immer klar, dass die Stadt für die „Neue Mitte“ weiter mitbezahlen muss, trotz der Fusionswünsche mit Heidelberg und der jetzigen Verbundlösung. Wäre sie dazu nicht bereit, hätte die Landesregierung diesem Projekt nie zugestimmt. Alle Widerstände in Stuttgart zu überwinden, war schon so schwer genug.
Jetzt ist Tempo gefragt
Auch wenn der Verbund wegen kartellrechtlicher Probleme nun leider erst 2025 kommen soll, ist doch ein Segen, dass wenigstens mit der „Neuen Mitte“ begonnen werden kann. Hoffentlich geht es zügig voran. Experten sind sich einig, dass das Klinikum in seiner jetzigen Bauform dauerhaft rote Zahlen schreiben wird. Daher sollte auch die neue „Mama“ im Mutter/Tochter-Modell mit der Stadt, die Heidelberger Uniklinik, fortan aufs Tempo drücken. Ebenso die „Oma“, also ihre Trägerin, das Land.
Weil der Umbau bei laufendem Betrieb geschieht, wird Mannheims größtes, am wenigsten strittiges und teuerstes Bauprojekt daher zwar wohl auch das längste. Aber das reicht ja erstmal an Superlativen. Nicht, dass irgendwann noch das lästigste oder ärgerlichste hinzukommt. Danach sieht es zum Glück nicht aus, es geht endlich los.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Ein Segen für Mannheim, dass es mit der "Neuen Mitte" endlich losgehen kann
Steffen Mack findet es sehr gut, dass das Mannheimer Klinikum nun dank eines 40-Millionen-Schecks aus Stuttgart endlich sein längst überfälliges Großbauprojekt angehen kann