Mannheimer Morgen Plus-Artikel Ein Lichtblick

Stadtentwicklung muss sich heutzutage vielen Herausforderungen stellen, es fehlt an (bezahlbaren) Wohnungen und Kindergärten, an Fahrradstraßen und Grünflächen, an kurzen Wegen zu Supermärkten und dem Arbeitsplatz. Die wenigen Flächen, die noch frei sind, können nur einmal genutzt werden, so dass zwangsläufig Konflikte entstehen. Was aus Grundstücken und Gebäuden wird, können überdies nicht immer die Kommunen selbst entscheiden, da die Eigentümer andere sind.

Das Vorhaben der Sparkasse Rhein-Neckar Nord, das Gelände ihrer ehemaligen Filiale auf dem Lindenhof für den Neubau einer Kindertagesstätte zu nutzen, kann – wenn die Architektenpläne denn so umgesetzt werden – ein Beispiel für gelungene Stadtentwicklung werden. Weil damit ein Grundbedürfnis erfüllt wird, nämlich die Schaffung von Kita-Plätzen, die mit Blick auf den steigenden Bedarf in den kommenden Jahren dringend benötigt werden. Weil gleichzeitig Freiräume gelassen werden, der Platz vor dem Gebäude bleibt „leer“ und soll nicht – wie noch bei einem ersten Anlauf für ein Neubauprojekt – mehrgeschossig zubetoniert werden.

Zubetoniert wird nämlich schon genug, quasi um die Ecke entsteht auf einer bislang grünen Wiese ebenfalls eine neue Kita (auch darüber hat es viele Diskussionen gegeben, weil hier nicht nur Gras, sondern auch Bäume weichen müssen). Auch der Pfalzplatz, der zwar selbst aus Beton besteht, aber von Anwohnerinnen und Anwohnern, vor allem von Kindern, für alles Mögliche, Fußballspielen, Radfahren, fangen spielen, genutzt wird, soll bebaut werden, ganz zu schweigen vom neuen Lindenhofplatz, der aus viel versiegelter Fläche besteht.

So nachvollziehbar viele Bauvorhaben sind, muss doch Platz im sprichwörtlichen Sinne bleiben. Platz für nichts und Platz für Grünflächen, die in Zeiten des Klimawandels mit seinen Hitzewellen und Starkregenereignissen unbedingt erhalten und weiterentwickelt werden müssen.