Die Kinderbetreuung ist der Gemeinde Heddesheim lieb – und teuer. Dass sie zu wenig für ihre Kinder tut, kann man ihr nun wirklich nicht vorwerfen, gerade angesichts des neuen Sportkindergartens, der für mehr als sechs Millionen Euro gebaut wird. Doch das alles kostet natürlich Geld, und das will die Kommune zumindest teilweise von den Eltern zurück.
Erklärtes Ziel ist ein Anteil von 20 Prozent, der auf diese Weise gedeckt werden soll. 134 Euro im Monat sind das aktuell, 145 Euro sollen es in Zukunft sein. Über diese elf Euro hat der Gemeinderat heftig gestritten. Aber selbst die Kritiker hätten eine Anhebung um fünf Prozent mitgetragen, also um 6,70 Euro. Letztlich ging es also um 4,30 Euro im Monat, und dafür gibt es noch nicht mal einen Döner oder kaum drei Kugeln Eis.
Natürlich darf man sich schon die Frage stellen, warum Eltern überhaupt Beiträge für den Kindergarten zahlen sollen, wenn Kinder doch unser aller Zukunft sind. Aber diese Frage kann allein das Land beantworten. Die Gemeinde muss – wie so oft – ausbaden, was an höherer Stelle entschieden wird. Eine geringere Erhöhung zu fordern, ohne es konkret zu beantragen, geschweige denn einen Deckungsvorschlag dafür zu machen, das sieht dann doch wie ein billiges Manöver von FDP und Grünen im Vorfeld des Wahlkampfes 2024 aus.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Ein Hauch von Wahlkampf
Die Kinderbetreuung ist der Gemeinde Heddesheim lieb – und teuer. Hans-Jürgen Emmerich zum Streit um Elternbeiträge