Kommentar Deutsche Handballer müssen sich steigern

Die deutschen Handballer erfüllen bei der WM bislang ihre Pflicht. Aber um für Medaillen infrage zu kommen, müssen sie sich steigern, meint Marc Stevermüer.

Veröffentlicht
Kommentar von
Marc Stevermüer
Lesedauer

Die maximale Punktausbeute eingesammelt, das erste Etappenziel namens Hauptrunde erreicht: Die deutschen Handballer haben in der WM-Vorrunde ihre Pflicht erfüllt. Mehr aber auch noch nicht. Weshalb es bislang keine verbindliche Antwort auf die Frage gibt, wie gut dieses Team tatsächlich ist. Im Augenblick weiß man es einfach nicht genau.

Die bisher gezeigten Leistungen reichten aus, um gegen Polen, die Schweiz und Tschechien zu gewinnen. Drei Gegner, die nicht die allergrößte Kragenweite haben – gegen die das Team von Bundestrainer Alfred Gislason aber trotzdem seine Probleme bekam. Mal größere, mal kleinere.

Der Ist-Zustand passt aktuell nicht zum Potenzial

Keine Frage: Die WM-Auftritte sind noch ein gutes Stück von den mitreißenden und begeisternden Begegnungen entfernt, die vor wenigen Monaten zur Silbermedaille bei den Olympischen Spielen führten. So viel zum Ist-Zustand des Teams. Doch es gibt ja noch das Potenzial. Und das ist unzweifelhaft groß. Nur wird es langsam Zeit, die wahre Qualität konstant zu zeigen.

Schon am Dienstag gegen Dänemark brauchen die Deutschen eine Leistung am Maximum, um überhaupt eine Siegchance zu haben. In den Duellen mit Italien und Tunesien dürften halbwegs stabile Auftritte wie in der Vorrunde reichen, um zu gewinnen. Kurzum: Nichts anderes als der Viertelfinaleinzug muss das Ergebnis der nächsten drei Spiele sein.

Doch in dieser Phase des Turniers geht es nicht mehr nur um Pflichtsiege, sondern vor allem auch darum, in Form zu kommen. Denn im Viertelfinale wird es die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) ziemlich sicher mit einem Hochkaräter zu tun bekommen. Und die Mannschaft sollte sich besser nicht darauf verlassen, dass auf Knopfdruck eine plötzliche Leistungsexplosion möglich ist.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft