Kommentar Corona: Fünf Jahre danach genießt man das Leben bewusster

Steffen Mack über den Schock der Corona-Pandemie, die vor fünf Jahren zu harten Einschnitten führte, und die Lehren daraus.

Veröffentlicht
Kommentar von
Steffen Mack
Lesedauer

Mannheim. Es ist wichtig, Schlechtem auch etwas Gutes abzugewinnen. Bei Corona geht das kaum. Es könnte wie Hohn wirken auf unzählige Menschen, die ihre Lieben betrauern mussten, ihre berufliche Existenz verloren oder enorme finanzielle Verluste erlitten. Auch die Radikalisierung vieler Zeitgenossen und die gesellschaftliche Spaltung werden das Land noch lange belasten.

Mit anderen wieder feiern und etwas unternehmen zu können, hat sich zum ersehnten Ende der Pandemie wie ein wunderbarer Traum angefüllt.

Dass eine politische Aufarbeitung der Pandemie dies lindern könnte, wäre naiv zu glauben. Dafür sind viele zu fest eingemauert in ihren Verschwörungstheorien. Gleichwohl ist es fünf Jahre nach dem ersten Lockdown überfällig, das staatliche Vorgehen gegen das Virus umfassend zu analysieren. Am besten wohl mit einer Enquetekommission. Weniger für Schuldzuweisungen, mit den damals Verantwortlichen wollte man nicht tauschen. Die Lastwagen voller Leichen in Italien wirkten auch auf sie. Vielmehr geht es darum, was man in etwaigen künftigen Fällen besser machen könnte. Und müsste.

Manches hat sich bereits getan, etwa die Vernetzung der Gesundheitsämter. In anderen Bereichen ist die Digitalisierung ebenfalls ein Gewinn. So ermöglicht sie im großen Stil Arbeiten im Homeoffice. Es hat sich gezeigt, dass viele dort nicht weniger produktiv arbeiten als im Büro. Vor allem für Familien ist das ein großer Fortschritt in der Work-Life-Balance.

Vieles, was selbstverständlich war, genießt man heute deutlich bewusster

Apropos: Vor allem für Menschen, denen Lebensfreude wichtig ist, waren all die Einschränkungen schrecklich. Selbst die Großeltern konnte man phasenweise aus Sorge, sie zu infizieren, nicht mal mehr guten Gewissens in den Arm nehmen. Treffen mit Freunden waren zwischenzeitlich ganz verboten, ebenso fast alle Freizeitaktivitäten.

Umso schöner, was alles wieder geht. Mit anderen feiern und etwas unternehmen zu können, hat sich zum Ende der Pandemie wunderbar angefühlt. Auch wenn es längst wieder normal ist: Das Leben genießt man, vielfach bestätigter Eindruck, nun deutlich bewusster. Das ist ein Gewinn, trotz allem Schlechten.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

Thema : BASF

  • BASF BASF: Was der Konzernbetriebsrat zum Verkauf der Lacksparte sagt

    Sinischa Horvat, Vorsitzender des BASF-Konzernbetriebsrats, hat klare Vorstellungen dazu, was mit dem jüngst bekannt gewordenen Teilverkauf der Lacksparte einhergehen muss.

    Mehr erfahren
  • BASF BASF verkauft Lacksparte an Carlyle

    Das Geschäft des Chemiekonzerns mit Lacken geht zu großen Teilen an einen US-Finanzinvestor. Einen Teil der Coatings-Sparte behält BASF aber noch. Beschäftigte im Ludwigshafener Werk sind nicht vom Verkauf betroffen.

    Mehr erfahren
  • BASF Wie die BASF mit ihrer Strategie vorankommt

    Konzernchef Markus Kamieth sieht Fortschritte bei der Neuausrichtung des Chemiekonzerns. Beim Strategie-Update gibt es auch einige Überraschungen.

    Mehr erfahren
VG WORT Zählmarke