Wenn es um den Umgang mit Geflüchteten geht, sind Kommunen nicht zu beneiden. Bei dem emotional aufgeladenen Thema müssen die städtischen Verwaltungen zwischen Pragmatismus und Humanität abwägen, wenn es um die Unterbringung der Menschen geht. Gleichzeitig sind die Unterstützungen von Bund und Land nicht gerade großzügig. Ob sich das 2024 ändern wird? Diskussionen darüber wird es auf jeden Fall geben - wohl eher früher als später. Und weil die weltweiten Fluchtbewegungen auch 2024 zunehmen werden, ist es genauso sicher, dass auch die Stadt Mannheim 2024 wieder vor der Frage stehen wird, was Menschen zuzumuten ist - und was schlicht und ergreifend sein muss, um der Lage Herr zu werden.
Oberbürgermeister Christian Specht und die Verwaltung versichern glaubhaft, dass sie die Belegung von Hallen vermeiden wollen. Ob das gelingt, liegt größtenteils nicht in ihrer Hand. Sehr wohl aber die Kommunikation. Um für Verständnis zu sorgen, muss die Verwaltung im Falle des Falls etwa auch erklären, warum Hallen nun doch belegt werden, wenn gleichzeitig leerstehende Gebäude in Stadt und Stadtteilen auffallen.
Nicht zu beneiden und gleichzeitig gefordert sind aber nicht nur Verwaltungen, sondern die Politik allgemein - auf europäischer wie auf kommunaler Ebene. Im Wahljahr 2024 müssen Parteien abwägen, wie sie das Thema auf die Agenda setzen. Klar ist: Migration und die damit zusammenhängenden, nicht zu leugnenden Herausforderungen im Wahlkampf aus Angst totzuschweigen, wird niemandem helfen - außer dem rechten Rand.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Beim Thema Migration kommt es auf eine klare Kommunikation an
Auch im Europa- und Kommunalwahljahr 2024 wird das Thema Migration die Politik begleiten. Deshalb sind Verwaltungen und Parteien gefordert, Debatten anzustoßen und sie nicht aus Angst zu scheuen, so Sebastian Koch