Kommentar Bärbel Schader - durchaus ein Vorbild in der Politik

Die frisch verabschiedete Bürstädter Bürgermeisterin hat gezeigt, dass Frauen auch in einer Männerwelt Erfolge feiern können, findet Sandra Bollmann.

Veröffentlicht
Kommentar von
Sandra Bollmann
Lesedauer

Bürstadt. Der Abschiedsfeier-Marathon ist zu Ende, die Amtszeit von Bärbel Schader ist nun tatsächlich vorbei. Sie hinterlässt auf jeden Fall ein schöneres Bürstadt mit den Vorzeigeprojekten alla hopp!-Anlage, Bildungs- und Sportcampus und Bahnhofsvorplatz. Aber auch einige Mehrkosten, allein schon für Pflege und Personal. In ihrer zwölfjährigen Amtszeit hat sie viele begeistert, einige aber auch verärgert. Dass sie durchaus polarisiert, hat auch der nur knappe Sieg bei ihrer Wiederwahl vor sechs Jahren gezeigt. Von einem Amtsbonus konnte bei 52 Prozent Zustimmung keine Rede sein.

Politik

Schlüsselübergabe besiegelt Neustart im Bürstädter Rathaus

Veröffentlicht
Von
Sandra Bollmann
Mehr erfahren

Ein Vorbild ist sie trotzdem: Als Frau in einer politischen Männerwelt, die sich durchzusetzen weiß, ohne sich in irgendeiner Hinsicht zu verbiegen. Die klar und engagiert ihre Ziele verfolgt und damit vieles für Bürstadt erreicht – und so manchem altgedienten Politik-Granden – Respekt eingeflößt hat. Die Sache stand für sie immer im Mittelpunkt. Dabei hielt sie so manchen Anfeindungen stand, auch wenn sie noch so persönlich ausfielen – und manchmal schwer auszuhalten waren.

Abprallen lassen, keine Energie verschwenden

Abprallen lassen, entscheiden, wofür man Energie aufwendet, lautete ihre Strategie. Und im Gegenzug hartnäckig dranbleiben, wenn es um ein wichtiges Ziel geht. Und gerne auch mal selbstbewusst glänzen, wenn etwas gelungen ist.

Von Groß-Rohrheim bis Lampertheim haben sich bislang ausschließlich Männer beworben.

Von Groß-Rohrheim bis Lampertheim gibt es Veränderungen in den Chefetagen der Rathäuser, oder sie stehen noch bevor. Beworben haben sich bislang ausschließlich Männer, Kandidatinnen sind auch für den nächsten Urnengang, der in Biblis ansteht, nicht in Sicht. Dabei besteht die Bevölkerung zur Hälfte aus Frauen. Ihre Sicht der Dinge, ihre Meinung wird auch bei politischen Entscheidungen gebraucht.

Ein bisschen mehr Mut, ein bisschen mehr Kampfgeist, vielleicht auch ein bisschen mehr Glitzer sind gefragt. Bärbel Schader hat’s vorgemacht.

Redaktion Redakteurin "Südhessen Morgen", Schwerpunkt Bürstadt

VG WORT Zählmarke