Kommentar Aufregung um Parkplatz in Mannheim zeigt, was Supermärkte beachten sollten

Steffen Mack hält es für vertretbar, mancherorts sogar für geboten, wenn Supermärkte die Nutzung ihrer Parkplätze beschränken. Einen Mindesteinkaufwert findet er jedoch übertrieben

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Steffen Mack
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Vor Supermärkten müssen Autofahrer mittlerweile gut aufpassen. Auf vielen darf man sein Auto nur begrenzte Zeit abstellen, gerade in Großstädten. Zunächst wurden vor allem Parkscheiben verlangt. Wer das übersah, dem schickten die mit der Überwachung beauftragten Firmen – ihr Geschäftsmodell – saftige Rechnungen. Da gab es wenigstens noch die Chance, nicht erwischt zu werden. Doch das ist vor immer mehr Filialen vorbei. Sie lassen alle Kennzeichen scannen. Beim Überschreiten der Parkzeit wird man automatisch zur Kasse gebeten.

So ärgerlich das als Betroffener ist: Die Praxis der Supermärkte ist schon verständlich. Bei begrenztem Stellplatzangebot – wo gibt es das heutzutage nicht? – war Gratis-Parken für alle vorgestern. Es seinen Kunden gleichwohl weiter anzubieten, ist ein Service. Der aber nur funktioniert, wenn nicht Dauerparker alles blockieren.

Ein Mindesteinkaufswert wirkt bei Befristung übertrieben

Als zusätzliches Gegenmittel neben der Beschränkung auf Kunden und der maximalen Parkdauer auch noch einen Mindesteinkaufswert zu verlangen, wirkt jedoch übertrieben. Dass dies viele so sehen, zeigt sehr gut die Aufregung in Mannheim um einen Rewe in Käfertal-Süd.

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Zwar beteuert der stellvertretende Filialleiter, den Mindestwert habe man nie gewollt. Die beauftragte Firma habe ihn eigenmächtig auf die Schilder geschrieben. Mag sein. Allerdings wurde auf der Facebook-Seite des Marktes danach ausdrücklich bestätigt, dass fürs Gratis-Parken ein Einkauf für zehn Euro erforderlich ist. Mittlerweile wird glaubhaft das Gegenteil versichert. Aber der Verdacht, dass da jemand erst nach massiven Protesten und Umsatzeinbußen eingeknickt ist, wirkt nicht abwegig.

Andere sollten daraus lernen. Und geänderte Parkplatzregelungen direkt transparent machen sowie ihren Kunden erklären. In deren großem Interesse ist es ja, ausreichend freie Stellplätze vorzufinden. Die meisten dürften wissen, dass Gratis-Parken heute vielerorts ein Privileg ist.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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