Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Alter Meßplatz Mannheim: Eigentlich gute Entwicklung verdüstert sich

Mannheim. Die meisten haben sich leider schon daran gewöhnt, dass im südlichen Teil des Alten Meßplatzes in Mannheim und auf dem Weg hinunter zum Neckar Drogen verkauft werden. Sogar Jogger in Sportklamotten werden von den Dealern angesprochen. In letzter Zeit wirken die Schlagzeilen über den Platz aber noch Mal etwas bedrohlicher. Bei einem Streit wurde zum Beispiel ein Mann mit einer Machete verletzt. Und die Betreiber des Freizeitangebots ALTER haben Alarm geschlagen - wegen Müll, Kriminalität und aggressiver Konsumenten harter Drogen.

Der Alte Meßplatz wie auch das Projekt ALTER sind extrem wichtig für den Stadtteil

In der Situationsanalyse der Polizei über den Alten Meßplatz ist diese Dramatik zwar so nicht zu erkennen. Dennoch sollten sich Präsidium, Stadt und andere relevante Akteure wie etwa der Drogenverein nochmals zusammensetzen und schauen, wie sich die Situation verbessern lässt. Denn der Platz wie auch das Projekt ALTER, das ja explizit für alle Bevölkerungsgruppen offen sein möchte, sind extrem wichtig für die Menschen in der Neckarstadt. Viele Lösungen sind denkbar, mehr Kontrollen genauso wie eine Ausweitung der Streetwork-Angebote für Suchtkranke. Und ganz nebenbei wäre auch die Frage zu klären, was die intensive Videoüberwachung auf diesem Platz leistet - und was nicht.

ALTER und Platzhaus: Der Meßplatz hatte zuletzt eine sehr gute Entwicklung eingeschlagen

Von seiner Infrastruktur her hat der Alte Meßplatz zuletzt eigentlich eine sehr gute Entwicklung eingeschlagen. Nicht nur wegen des ALTER, auch wegen der Neueröffnung des Platzhauses in diesem Frühjahr. Und auch die bereits fertigen Pläne für den Bau des Forums Deutsche Sprache und die Neugestaltung des Zugangs zum Neckar versprechen ein deutliches Plus für die Attraktivität.

Bedauerliche Nachrichten vom Forum Deutsche Sprache

Umso bedauerlicher ist es, dass es beim Forum, das die Klaus Tschira Stiftung für das Institut für Deutsche Sprache bauen will, jetzt Finanzierungslücken gibt. Ausgang unklar. Und mit dem Neubau wird sich auch die Neugestaltung des Neckarzugangs verzögern. Umso wichtiger ist es, schon in der Gegenwart dafür zu sorgen, dass man sich auf dem Platz wohlfühlt.