Mannheim. Über den Vorplatz der Alten Feuerwache, auf dem ein pechschwarzes Ungetüm von Bus mit ausklappbarer Verkaufstheke parkte, tönten die hart stampfenden Metal-Songs „The Emptiness Machine“, „One Step Closer“ und „Two Faced“ von Linkin Park.
Seit Mitte Juni fährt ein Händlerfahrzeug, ein sogenannter Pop-up-Bus, durch Deutschland, um in Großstädten wie Hamburg, Berlin und Frankfurt auf belebten Plätzen öffentlich Station zu machen und Fan-Artikel der Band Linkin Park zu verkaufen. Zum Beispiel eine Sonderedition des aktuellen Albums „From Zero“ auf farbigem Vinyl mit zusätzlichen Live-Songs als Bonusmaterial sowie T-Shirts, Kapuzenpullover, die man im englisch coolen Szene-Jargon „Hoodie“ nennt, Baseballmützen und Anstecknadeln. Soeben machte dieser Linkin-Park-Bus für einen Tag lang halt vor der Alten Feuerwache in Mannheim. Jedoch waren die Bandmitglieder nicht mit an Bord.
Im November feierte die US-Rockband Linikin Park ein Comeback
Nach dem Selbstmord von Ursänger Chester Bennington im Juli 2017 pausierte die aus Los Angeles stammende NuMetal-Band Linkin Park sieben lange Jahre. Doch im letzten November feierte die US-Rockband mit der neuen Sängerin Emily Armstrong und dem Album „From Zero“ ein fulminantes Comeback. Dass es sich bei dieser Rückkehr um ein neues Kapitel in der sich fortschreibenden Bandhistorie handelt, darauf weist der Titel des Albums hin, der frei ins Deutsche übersetzt „Neuanfang“ bedeutet: Die sechs amerikanischen Rockmusiker fangen noch mal bei null an.
Mit bis zu vier flexibel einsetzbaren Mitarbeitern fährt Verkaufsleiter Daniel Menthe aus Verden bei Bremen, der für die Plattenfirma Warner Music Group als freiberuflicher Manager arbeitet, mit dem Linkin-Park-Bus durch die Lande. „Unser Topseller sind die Haribo-Päckchen mit Linkin-Park-Fruchtgummi“, erläuterte der 43-Jährige.
Foto-Terminal mit virtuellen Hintergründen zu Linikin Park
Über das Comeback von Linkin Park freut sich ebenso Paul Heilmann aus Heidelberg, der mit zwei Freundinnen den Bus besuchte. Dort kaufte sich der 17-Jährige ein T-Shirt. „Ich finde es gut, dass sie eine Frau dazugenommen haben. Durch das Comeback sind Linkin Park viel präsenter geworden“, so Heilmann, der ein Gymnasium besucht und parallel zur Schule, im musikalischen Gegensatz zu seinem Faible für Hard’n’Heavy-Sounds, ein Studium der Kirchenmusik verfolgt. „Sänger Chester wird unvergessen bleiben. Legenden sterben nie. Es ist was völlig anderes, man kann die Sängerin nicht mit ihm vergleichen“, wertete Heilmann, der mit seiner Sängerin Ria Kehret eine Rockband hat.
Links neben dem Bus stand ein Pavillon, unter dem man sich vor einem Foto-Terminal selbst fotografieren konnte. Vor virtuellen Hintergründen, die auf einem Bildschirm erschienen. Anschließend konnten sich die Besucher das Foto per E-Mail schicken lassen und auf das Smartphone laden. Unter den Fans, die sich rund um den Aktionsbus aufhielten, befanden sich Freya Rauls (24) und Eric Wieland (25). „Wir fahren beide nächstes Jahr auf Rock am Ring, wo Linkin Park der Headliner sein werden“, zeigten sich die VWL-Studentin und der Data-Science-Student voller Vorfreude.
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