Im Leben von Jennifer Schmidt stehen aufregende Zeiten an. Vergangenen Sommer noch war die 35-Jährige eine Newcomerin der Schlagerszene. Unter ihrem Künstlernamen Jill tritt sie heute in der Endrunde des internationalen Schlagerwettbewerbs „Stauferkrone“ an und singt dabei live. Ende vergangenen Jahres wurde sie von Schlagerfans auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht. „Im Februar kam die Zusage, dass ich es als Einzige aus Hessen in die Finalrunde geschafft habe und dort auftreten darf. Ich habe mich darüber wahnsinnig gefreut.“ Text, Performance und Musik werden jeweils zu einem Drittel bewertet. Der Siegerin oder dem Sieger winkt unter anderem ein Preisgeld über 1000 Euro.
„Ich fühle jedes Wort“
Anfang des Jahres habe man noch nicht gewusst, ob die Veranstaltung aufgrund von Corona überhaupt möglich ist. „Jetzt freue ich mich umso mehr, dass es wirklich stattfindet.“ Jill ist eine von 17 Kandidatinnen und Kandidaten aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und den Niederlanden, die in Donsdorf vor die achtköpfige Jury treten. Unter den Juroren: Ralph Siegel, seines Zeichens Produzentenurgestein der Schlagerszene und nicht nur bekannt für seine Beiträge als Komponist für den European Song Contest, die Sängerinnen Mara Kayser und Lydia Huber sowie die Akkordeonistin Christa Behnke. „Da freue ich mich natürlich darauf, dass es eine so hochkarätige Jury ist, da macht es noch mehr Spaß“, sagt die gebürtige Hattersheimerin, die als Werbetexterin arbeitet.
Produzent aus Mannheim
- Die Schlagersängerin Jennifer Schmidt alias Jill stand bereits mit Coverbands und bei Musicals auf der Bühne. Während der Corona-Zeit konzentrierte sich die 35-jährige Diplom-Journalistin wieder mehr aufs Schreiben und veröffentlichte 2021 ihre Debütsingle „Mein Tag“.
- Die verheiratete Mutter von drei Kindern lebt in Grasellenbach im Odenwald, ihr Produzenten-Team stammt aus Mannheim. Sie arbeitet im Hauptberuf als Werbetexterin.
- Bei dem internationalen Schlagerwettbewerb „Stauferkrone“ in der Stadthalle Donsdorf tritt sie am Samstag gegen 16 Konkurrenten aus vier Ländern an. In der Jury sitzen unter anderem Ralph Siegel und Mara Kayser. Stargast ist Andy Borg.
Schmidt schreibt ihre Lieder selbst, wird aber von ihren drei Komponisten und Produzenten Manuel Lambert aus Heppenheim, Jochen Ille aus Mannheim und Thomas Wagner aus Leimen unterstützt. Der Song, mit dem sie bei dem Wettbewerb antritt, ist ihre zweite Single „Nicht verdient“, die zur Zeit ihrer Bewerbung gerade erschienen war. Persönliche Erfahrungen haben die fröhliche junge Frau zum Schreiben inspiriert. „Der Text ist natürlich super authentisch, und ich fühle jedes Wort. Es ist schön, dass er so ernst genommen wird.“
Jill wird mit ihrer modernen, poppigen Schlagernummer als Letzte die Bühne betreten, bevor Stargast Andy Borg auftritt. „Ich bin wahnsinnig ehrgeizig und muss alles immer zu 100 Prozent richtig machen“, sagt die Grasellenbacherin. „Das ist auch das erste Mal, dass ich eine richtige Choreo vorführe. Die muss mir richtig in Fleisch und Blut übergehen. Denn ich singe, tanze und atme, und das Ganze muss gut zusammenspielen“, sagt sie und lacht. In den vergangenen Tagen stand bei Schmidt daher zuletzt auch Tanztraining auf dem Programm. „Ich bekomme wieder die Unterstützung von Teo Bone, dem Mannheimer Tanztrainer, der mir schon beim ersten Video geholfen hat.“ Mit dabei ist auch seine Tochter Kiara Bone, die HipHop-Trainerin ist. „Die beiden haben mit mir die Choreo auf die Beine gestellt.“ Dazu haben sich die drei fleißig Helene-Fischer-Videos zur Inspiration angeschaut. „Ich finde die Choreographie ganz süß, sie passt zum Abend.“
Einige Proben hat sie bereits hinter sich. „Mittags ist die Generalprobe“, sagt sie. Vor der Show präsentieren sich die Sängerinnen und Sänger bei einem Schlagermarkt im Foyer der Halle. „Dann können die Fans zu einem Meet and Greet kommen“, sagt Jill. „Da stehe ich mit meinen Autogrammkarten und freue mich über jeden, der kommt.“ Über Instagram hätten sich auch schon einige Anhänger angekündigt, die ihr Idol vor Ort treffen möchten, teilweise mit längeren Anfahrten.
Vierter Song erscheint in Kürze
Was ihr Styling für den Wettbewerb angeht, bleibt sich Jill selbst treu. Es wird wieder funkeln und schimmern. „Sowohl Jill als auch Jennifer Schmidt lieben Glitzer, und es ist mein Markenzeichen, dass ich immer etwas an mir trage, das glitzert“, sagt die Künstlerin. „Heute werde ich ein kurzes, schwarz-silbernes Paillettenkleid tragen.“
Aufgrund der Pandemie ist sie bis auf einen TV-Besuch noch nirgends aufgetreten. „Jetzt läuft die Bewerbung für ,Immer wieder sonntags’.“ In Kürze erscheint ihr vierter Song „Bis ein neuer Tag beginnt“. „Das ist Helene Fischer pur, nur halt in Jill“, scherzt Schmidt. „Ich glaube, das wird eine richtig gute Nummer.“ Ende des Jahres soll auch ihr Debütalbum auf den Markt kommen. Jill hofft, durch ihren Auftritt bei der „Stauferkrone“ noch bekannter zu werden. „Ich sehe den Wettbewerb wirklich als Chance.“
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