Region. Nahezu jeder hat es entweder schon einmal selbst erlebt oder es bei anderen beobachtet: das Phubbing. Dieses Phänomen beschreibt die Situation, in der das Handy für viele Menschen wichtiger ist als die Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung. Die ARAG Experten haben sich intensiv mit Phubbing beschäftigt und untersucht, wie es Gespräche, Freundschaften, Partnerschaften und Familienleben nachhaltig beeinflussen kann.
Phubbing: Die stille Epidemie des digitalen Zeitalters
In einer Ära, die von Smartphones und digitaler Vernetzung geprägt ist, hat sich ein stiller Übeltäter eingeschlichen - das Phubbing. Der Begriff setzt sich aus den Worten "Phone" (Telefon) und "Snubbing" (jemanden vor den Kopf stoßen, verächtlich behandeln) zusammen und beschreibt laut ARAG Experten das Verhalten, wenn Menschen in der Gegenwart anderer, oder sogar während eines Gesprächs, ihre Aufmerksamkeit gleichzeitig auf ihr Smartphone richten.
Das Untergraben der Kunst des Zuhörens durch Smartphones
Eine der bemerkenswertesten und gleichzeitig unhöflichsten Eigenschaften des Phubbings ist die Unterbrechung von Gesprächen. Menschen, die in ihr Smartphone vertieft sind, verlieren oft das Gespür für die Bedeutung einer aktiven Kommunikation. Dies führt dazu, dass die Fähigkeit, zuzuhören und auf das Gegenüber einzugehen, erheblich beeinträchtigt wird. Gespräche werden oberflächlicher und verlieren an Bedeutung. Gleichzeitig signalisieren die Phubber, dass die Anwesenheit der anderen Person weniger wichtig ist als das Geschehen auf ihrem Smartphone. Dies kann zu Entfremdung, Missverständnissen oder sogar Eifersucht führen, die langfristig schädliche Auswirkungen auf Beziehungen haben können.
Wer phubbt am meisten?
Obwohl Phubbing bei jungen Menschen weitaus verbreiteter ist als bei älteren Generationen, ist es kein ausschließliches Jugendphänomen. Tatsächlich ist es auch bei Erwachsenen weit verbreitet. Und: Wer hat während eines Gesprächs, beim Essen oder in Gesellschaft anderer noch nie "mal eben kurz" eine Nachricht verschickt oder auf eine geantwortet?
Wege zu mehr Achtsamkeit
Um die negativen Auswirkungen des Phubbings zu minimieren, empfehlen die ARAG Experten, bewusstere Entscheidungen über die Nutzung von Smartphones zu treffen. Obwohl gelegentliche "Digital Detox"- Phasen für jeden Smartphone-Nutzer wohltuend sein können, bedeutet dies nicht, dass das Gerät in Gegenwart anderer vollständig tabu sein sollte. Es ist vielmehr ratsam, das Handy und andere digitale Geräte in bestimmten Situationen beiseitezulegen, um sich auf die Menschen in der Umgebung zu konzentrieren.
Beispielsweise sollten Personen, die auf einen wichtigen Anruf warten oder zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Nachricht senden müssen, die Anwesenden darüber informieren und die Handynutzung dann auf ein Minimum beschränken. In Partnerschaften und im Umgang mit Kindern schlagen die ARAG Experten vor, klare Regeln für die Handynutzung aufzustellen. So könnte das Smartphone während gemeinsamer Mahlzeiten oder im Bett tabu sein, oder die Nutzung während eines gemeinsamen Filmabends zumindest auf die Werbepausen beschränkt werden. Und für diejenigen, die Schwierigkeiten haben, sich selbst zu kontrollieren, können der Flugmodus oder das Stummschalten von Benachrichtigungen hilfreiche Maßnahmen sein, um mögliche Ablenkungen zu minimieren.
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