Mannheim. Die Pandemie beschäftigt die Menschen bereits seit rund zwei Jahren. Aktuell hält die Omikron-Variante die Welt in Atem. Der Januar ist zudem nicht gerade als Monat bekannt, der die gute Laune fördert. Was machen die Menschen in Mannheim, um der trüben Stimmung zu entgehen? Wir haben uns in der Innenstadt umgehört.
Belebt ist der Vorplatz vor dem Einkaufszentrum Q 6/Q 7. Eine junge Frau mit dunklen Haaren muss nicht lange überlegen, was ihr hilft. „Liebe, einfach nur Liebe“, sagt sie. Die zwei Schwestern Margarete Farag und Johanna Bächle sind mit ihren beiden Töchtern in Mannheim unterwegs. Am Anfang von Corona ist Bächle gern wandern gegangen. „Im dritten Jahr der Pandemie ist mir die Begeisterung fürs Wandern etwas abhandengekommen“, gesteht sie. Die Mutter geht daher auch gern Shoppen und Essen. Wichtig ist Bächle, dass die Beleuchtung im Haus gemütlich ist. „Ich mache schon tagsüber Licht an“, sagt sie.
Einen schönen Restaurantbesuch findet auch Schwester Margarete Farag gut, um die triste Zeit angenehmer zu gestalten. „Solange man etwas machen kann ohne sich einem Risiko auszusetzen“, sagt die Mannheimerin, die sich gern daheim ein schönes Umfeld schafft. Sie bevorzugt daher Treffen im kleinen Familienkreis. Ihre 17-jährige Tochter Franziska bekämpft schlechte Laune mit Reiten. Treffen finden bei der Schülerin vor allem mit Freunden im kleinen Kreis statt. Größere Feiern meidet die Jugendliche. „Aus Angst vor Corona“, sagt sie. Ihre gleichaltrige Cousine Antonia verbringt gern Zeit zu Hause. „Ich höre viel Musik“, verrät die Oberstuflerin. „So kann ich gut abschalten.“
Auch Greg Marley findet eine gute Beleuchtung wichtig. „Die Weihnachtslichter bleiben bei uns bis Februar“, erzählt der Mannheimer und lacht. Den Monat Januar und das nasskalte Wetter findet der 32-Jährige mit englischen Wurzeln nicht bedrückend, sondern gut. „Ich mag ganz gern das Dunkle. Man kann Kraft für die bevorstehenden Sommermonate tanken“, sagt der Hauptverwaltungsleiter. „Es ist außerdem eine gute Zeit, um Dinge zu überdenken.“
Mit seiner Freundin schaut er im Moment gern Filme und Serien über Streaming-Dienste. „Auch Duftkerzen sorgen für gute Stimmung“, rät Marley. Ein Ehepaar aus Dossenheim, das seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, verbringt viel Zeit im Stall. „Wir haben ein Pferd, putzen und striegeln es“, sagt die Frau. Außerdem machen die beiden gern kleine Ausflüge, wie nach Heppenheim, Bensheim – und eben Mannheim. „Allerdings sind die Planken heute viel zu voll“, sagt der Dossenheimer und schmunzelt.
Eislaufen und Eisessen
Ein junges Paar aus Waghäusel ist zum Eislaufen nach Mannheim gekommen. „Man muss es nehmen, wie es ist und versuchen, das Beste daraus zu machen“, sagt Sina aus Waghäusel. Das Paar macht unter anderem gern Spaziergänge. „Nicht nur zu Hause auf der Couch sitzen und darauf warten, bis einem die Decke auf den Kopf fällt“, findet auch Freund David. Die beiden Mannheimer Oliver und Sandra haben ein kleines Kind. „Wir gehen daher viel an die frische Luft“, sagt der Mannheimer. Doch die beiden lassen sich von Omikron und Januar-Blues nicht unterkriegen. „Wir sind relativ entspannt und denken positiv“, sagt Sandra. Samantha Hanusch ist mit ihren Kindern Louis und Aleyna zum Einkaufen nach Mannheim gekommen. „Man muss das beste draus machen, darf sich aber auch nicht alles verbieten“, sagt die Erzieherin aus Lampertheim. Die Familie geht gern im Wald spazieren. „Vor zwei Wochen sind wir seit Corona zum ersten Mal wieder im Hallenbad gewesen.“
Marco Refatti versucht, trotz Pandemie sein Leben so normal wie möglich zu führen. „Je nach Regelung. Wenn man schon geimpft ist, fühlt man sich sicherer“, sagt der Kellner aus Heidelberg. Er bleibt bei Treffen mit Freunden aber trotzdem wachsam. „Dass es keinen Lockdown gibt, ist schon mal gut.“
Viktor, Ina und ihre Tochter Michelle gehen gern in der Stadt spazieren. Der Gemütszustand sei gerade nicht so gut, gibt der Mannheimer zu. Katharina Franz aus dem Westerwald weiß, wie sie gute Laune bekommt. „Eis essen“, sagt die 21-Jährige und taucht lächelnd ihren Löffel in die Eiswaffel. Die angehende Sozialpädagogin findet die berufliche Situation belastend. Sie arbeitet parallel zum Studium bei einem offenen Kinder- und Jugendzentrum. Viele der jungen Besucher infizieren sich in der Schule mit Corona.
Ihr Freund Tim Hassler hat ebenfalls gute Laune durchs Eisessen bekommen. Ansonsten heben auch Computerspiele bei dem Student die Stimmung. Die beiden pflegen zudem ihre sozialen Kontakte. „Man sollte nicht das Gefühl haben, dass man nur noch arbeitet“, sagt Franz. „Sondern sollte auch versuchen rauszukommen.“
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