Bahnverkehr

Mit dem Zug umsteigefrei von Mannheim nach Paris, Mailand oder Prag

Die verkehrsgünstige Lage Mannheims macht es möglich: Viele europäische Städte sind mit der Bahn ohne Umsteigen zu erreichen. Eine Auswahl der schönsten Ziele.

Von 
Christian Schall
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Von Mannheim aus in die nahe und weite Welt: Viele europäische Städte lassen sich direkt erreichen. © Christoph Bluethner

Mannheim. Gerade für Familien sind Urlaubsreisen mit der Bahn eine gute Alternative. Die Eltern können sich mehr mit den Kindern beschäftigen, die Kleinen müssen nicht dauerhaft angeschnallt in ihrem Sitz bleiben und können herumlaufen. Vom Mannheimer Hauptbahnhof aus sind mehrere europäische Mittel- und Großstädte ohne Umsteigen erreichbar. Eine Auswahl.

Amsterdam/Utrecht

In die niederländische Hauptstadt geht es bis zu zweimal täglich direkt: Entweder über Nacht mit einem Intercity mit Abfahrt in Mannheim um 1.52 Uhr und Ankunft in Amsterdam Centraal um 9.21 Uhr. Oder mit einem ICE, der um 19.21 Uhr abfährt und nach 4:08 Stunden um 23.29 Uhr ankommt. In die Gegenrichtung startet der ICE um 8.30 Uhr in der Grachtenstadt und ist um 12.39 Uhr in Mannheim. Der nächtliche Intercity ist von 20.15 Uhr bis 3.31 Uhr unterwegs.

Jeweils etwa eine halbe Stunde kürzer ist die Reise mit den beiden genannten Zügen nach Utrecht. Dort ist die Ankunft um 8.55 Uhr und um 22.59 Uhr. Die Rückfahrt nach Mannheim startet mit dem ICE um 9 Uhr, beim Intercity, der während der Nacht unterwegs ist, variiert die Abfahrtszeit am Abend.

Paris

Die Strecke in die französische Hauptstadt gehört sicherlich zu den bekanntesten internationalen Verbindungen ab Mannheim. Wochentags geht es sechsmal täglich an die Seine, die Fahrtdauer liegt zwischen drei Stunden (Sprinter) und 3:12 Stunden.

Die Brücke Pont Alexandre III, die die Seine in Paris überspannt. Die französische Hauptstadt ist mit dem Zug nur rund drei Stunden von Mannheim entfernt. © picture alliance/dpa/PA Wire

Am Wochenende werden fünf Verbindungen in beide Richtungen angeboten. Wichtig für Reisende: In allen Zügen besteht eine Reservierungspflicht.

Marseille/Lyon

Das gilt auch für die Direktverbindung ans Mittelmeer, die ebenfalls ein Dauerbrenner ist. Täglich geht es um 14.39 Uhr in einem TGV der französischen Staatsbahn SNCF in sieben Stunden und sieben Minuten nach Marseille-St. Charles. Ankunft dort ist um 21.46 Uhr. In umgekehrter Richtung ist Abfahrt um 8.12 Uhr in Marseille, Ankunft in Mannheim um 15.18 Uhr. Mit diesem Zug kann auch Lyon erreicht werden: Ankunft von Mannheim kommend ist um 19.56 Uhr, Abfahrt nach Mannheim um 10.04 Uhr.

Bordeaux

Seit zwei Jahren bieten Deutsche Bahn und SNCF an acht Wochenenden im Juli und August einen Direktzug nach Bordeaux nahe der französischen Atlantikküste. Der Zug fährt immer samstags ab Mannheim um 7.39 Uhr und kommt um 14.35 Uhr in Bordeaux-St-Jean an. Die Rückfahrt von dort ist um 15.56 Uhr mit Ankunft in Mannheim um 22.52 Uhr.

Salzburg/Graz/Klagenfurt

Von der einen in die andere Mozartstadt geht es zweimal täglich direkt: Um 7.11 Uhr fährt ein Eurocity ab, der Salzburg um 12.16 Uhr erreicht. Wer vielleicht nach Graz möchte, bleibt einfach sitzen und kommt dort um 16.14 Uhr an. Mit dem ICE, der Mannheim um 11.02 Uhr verlässt, erreicht man Salzburg um 16.12 Uhr. Dieser Zug fährt weiter nach Klagenfurt, Ankunft dort ist um 19.19 Uhr.

Diese 14 europäischen Städte erreicht man von Mannheim aus ohne Umsteigen. © Kartographie

Von Salzburg zurück gelangt man mit einem ICE um 12 Uhr, der in Mannheim um 16.55 Uhr ankommt. Frühaufsteher können in diesen Zug schon in Klagenfurt Hauptbahnhof einsteigen, Abfahrt ist um 8.42 Uhr. Zweite Rückfahrmöglichkeit von Salzburg besteht mit einem Eurocity um 16 Uhr, der um 20.47 Uhr in Mannheim ist. Dieser Zug kommt aus Graz, wo die Abfahrt um 11.45 Uhr ist.

Innsbruck

Bis zu zweimal täglich gelangt man ins Inntal nach Tirol und an den Arlberg. Die frühere der beiden Verbindungen mit Abfahrt um 11.54 Uhr führt über Friedrichshafen, Bregenz und St. Anton am Arlberg und erreicht Innsbruck um 19.07 Uhr. Die Fahrtzeit von mehr als sieben Stunden kann mit der zweiten Verbindung um 16.30 Uhr umgangen werden: Sie führt in 4:48 Stunden über München und Kufstein nach Innsbruck (Ankunftszeit 21.18 Uhr).

Mailand

Bei den meisten Verbindungen in die norditalienische Metropole müssen Reisende mindestens einmal, in Basel SBB, umsteigen, manchmal sogar weitere Male in der Schweiz und in Italien. Nicht so bei einem Direktzug, der sie in etwas mehr als sieben Stunden nach Milano Centrale bringt.

Beliebtes Fotomotiv: der Dom in Mailand. © picture alliance/dpa/LaPresse via ZUMA Press

Der reservierungspflichtige ECE startet um 8.47 Uhr in Mannheim und erreicht kurz vor 16 Uhr die Hauptstadt der Lombardei (die Ankunftszeiten variieren an einzelnen Tagen). In die umgekehrte Richtung geht es um 11.10 Uhr in Mailand los, Ankunft in Mannheim ist um 17.58 Uhr.

Zürich

In die Stadt am gleichnamigen See gelangt man von Mannheim aus achtmal täglich direkt. Je nach Zugart und Verbindung liegt die Fahrzeit zwischen 3:13 und 4:42 Stunden. Von Zürich nach Mannheim werden sogar bis zu zehn Fahrten täglich angeboten.

Bern

Die Hauptstadt der Schweiz liegt nur 3:22 Stunden Fahrzeit von Mannheim entfernt. Dreimal täglich - um 9.34 Uhr, 15.34 Uhr und 17.34 Uhr - startet ein ICE, der Bern um 12.56, 18.56 oder 20.56 Uhr erreicht. Alle Züge fahren übrigens weiter bis Interlaken am Thuner- und Brienzersee. In der Gegenrichtung gibt es vier Fahrtmöglichkeiten pro Tag.

Prag

In die tschechische Hauptstadt ist die Streckenführung etwas umständlich (über Frankfurt, Erfurt, Leipzig, Dresden). Dennoch gelingt die Fahrt, ohne den Zug wechseln zu müssen. Abfahrt des Eurocity/Euronight in Mannheim ist um 23.42 Uhr, Ankunft am Hauptbahnhof in Prag (Praha hl.n.) um 9.23 Uhr.

Blick auf die Moldau mit der Karlsbrücke von Prag. © picture alliance/dpa

Der Rückweg ist ebenfalls eine Nachtfahrt: Start in Prag ist um 18.28 Uhr, Ankunft in Mannheim um 4.20 Uhr.

Andere Ziele in Europa mit einem Umstieg

Am bequemsten und sichersten ist natürlich immer eine Strecke ohne Umsteigen. Dennoch gibt es weitere interessante Ziele in Europa, die mit nur einem Umstieg gut erreichbar sind. Zum Beispiel die österreichische Hauptstadt Wien. Mehrmals am Tag fährt direkt ein ICE ab Frankfurt Hauptbahnhof - inklusive der Fahrt von Mannheim und Umsteigezeit ist man in weniger als siebeneinhalb Stunden am Ziel. Bei einer Verbindung am Abend besteht die Möglichkeit, in Stuttgart oder Augsburg in einen Euronight umzusteigen, der Wien Hbf um 6.32 Uhr erreicht und sogar weiterfährt bis Budapest-Kelenföld (Ankunft 9.02 Uhr).

Wer nach Bozen und Südtirol, Verona, Bologna oder Rom möchte, muss in München umsteigen. Für Ziele in Polen (Warschau, Danzig oder Krakau) muss in Berlin der Zug gewechselt werden. Verbesserungen kündigt die Bahn zum Fahrplanwechsel im Dezember an, dann gibt es auch von Leipzig zweimal täglich einen Direktzug nach Breslau und Krakau. Wen es in den Norden nach Kopenhagen zieht, steigt in Hamburg um. Für Fahrten nach Brüssel ist ein Umstieg am Frankfurter Flughafen oder in Köln Hbf notwendig, je nach Verbindung beträgt die Reisedauer dreieinhalb bis fünf Stunden.

Allgemeine Hinweise zu den Fahrten

Die Deutsche Bahn weist darauf hin, dass nicht alle Verbindungen täglich angeboten werden, sondern zum Teil nur an ausgewählten Tagen oder saisonal in Ferienzeiten. Die Online-Fahrplanauskunft zeigt momentan nur Ergebnisse für Suchanfragen bis einschließlich 13. Dezember 2025. Ob die genannten Verbindungen auch 2026 im Fahrplan stehen, ist bei der Bahn nicht zu erfahren. „Alle Infos zum neuen Fahrplan, der ab 14. Dezember 2025 gilt, erhalten Sie wie immer rund um den Buchungsstart im Oktober“, teilt eine Bahn-Sprecherin lediglich mit.

Die Preise bei Fahrten ins Ausland variieren stark und sind zudem vom Alter der Reisenden abhängig. Eine einfache Fahrt von Mannheim nach Zürich ist mit dem „Super Sparpreis Europa“ schon ab 29,99 Euro zu finden, nach Paris ab 39,99 Euro und nach Mailand ab 49,99 Euro. Sie kann aber auch gut und gerne mehr als das Doppelte oder Dreifache kosten. Prinzipiell gilt: Je früher man bucht, desto höher ist die Chance auf einen günstigen Preis.

Für die Buchung grenzüberschreitender Fahrkarten kündigt die Bahn eine Verbesserung bis Ende 2026 an: „Dann werden wir Tickets aller großer Bahnen unserer Nachbarländer direkt über bahn.de und die App DB Navigator verkaufen können.“

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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