Glosse "Übrigens" Wie Julian Nagelsmann meine Fußball-Karriere zerstörte

"MM"-Reporter Walter Serif hat es nicht in den Kader der deutschen Fußball-Nationalmannschaft geschafft. Der Grund: Vor zehn Jahren spielte er bei einem Freizeitkick mit Julian Nagelsmann in einem Team - und versagte

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Walter Serif
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Übrigens … sind Mats Hummels und ich bei der EM nicht dabei. Während sich der Ex-Dortmunder vor dem Fernseher schwarz und gelb ärgert, hege ich keinen Groll gegen Julian Nagelsmann. Ich weiß aus eigener Erfahrung: Ein Bundestrainer muss immer schwere Entscheidungen treffen.

Die einzige leise Kritik, die ich mir erlaube, ist, dass Nagelsmann mir nie eine zweite Chance gegeben hat. Dabei hat er ja schon vor zehn Jahren als A-Jugendtrainer in Hoffenheim sein gutes Auge für Talente bewiesen. Einer, der bei dem Verein arbeitete, brachte Nagelsmann damals zu unserem Freizeitkick im Rhein-Neckar Fußballcenter mit.

Dort beweise ich Woche für Woche, dass ich weiß, wo das Tor steht. Leider hatte ich an jenem unglückseligen Donnerstag anders als Nagelsmann einen rabenschwarzen Tag erwischt. Unser Team ging unter. Nagelsmann meckerte – und da auch ich die Diplomatenschule nicht besucht habe, gab ein Wort das andere. Schließlich meinte ich: „Ich habe dir doch gesagt, dass ich ein schlechter Spieler bin.“

Er setzte einen fiesen Konter: „Du hast mir aber nicht gesagt, dass du so schlecht bist.“ Das hat meine Karriere zerstört. Deshalb spielt jetzt Kai Havertz auf der falschen Neun und Mittelstürmer Niclas Füllkrug sitzt auf der Bank. Wenn aber Füllkrug den entscheidenden Elfmeter vergibt, fragt sich der Bundestrainer vielleicht selbstkritisch: Warum habe ich nicht den Serif mitgenommen?

Redaktion Reporter für Politik und Wirtschaft

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