übrigens . . .

Klassiker im Reisekoffer

Listen, was man im Urlaub unbedingt lesen sollte, sind vor den Sommerferien vielerorts zu finden - und empfehlenTiefgang statt Seichtes. Thorsten Langscheid hat sein Bücherregal nach Mannheim-Klassikern durchforstet.

Von 
Thorsten Langscheid
Lesedauer: 

Übrigens lebt so kurz vor den Sommerferien auf einschlägigen Blog-Portalen, in Radioprogrammen und Kulturseiten die Liste der Bücher, die man im Urlaub lesen will, wieder auf. Klar, dass einem da zuerst allerlei Seichtes für faule Strandtage einfällt. Doch der Vorschlag, auch einmal den einen oder anderen Klassiker wieder (oder auch überhaupt einmal) zu lesen, muss nicht heißen, dass nur vergleichsweise schwere Schwarten im Koffer landen. Moderne Klassiker wie der „Fänger im Roggen“ oder „Tschick“, unfassbar spannende und begeisternde Geschichten wie „Moby Dick“, „Das Herz der Finsternis“ oder „On the Road“ und viele andere sind es wert, aus dem Regal geholt (gestreamt oder auf den Reader geladen) und zum Liegestuhl mitgenommen zu werden. Und weil an dieser Stelle der Akzent stets auf Mannheim gesetzt wird, bekommen Bernhard Schlinks mit Walter Popp verfasster Mannheim-Klassiker „Selbs Justiz“ ebenso wie Nora Noés wunderbare Mannheim-Werke hohe Urlaubs-Punktzahlen. In unserem Bücherregal steht gleich daneben ein Buch, dass Verleger Ulrich Wellhöfer vor ein paar Jahren neu veröffentlichte: „Die Welt der kleinen Leute“ des in Mannheim geborenen späteren DDR-Journalisten Friedrich Alexan (1901-1994), der als Möbelhändler in der Neckarstadt nebenbei schrieb. 1937, als jüdischer Emigrant bereits im Pariser Exil, veröffentlichte er das in der Neckarstadt angesiedelte literarische Generationen-Porträt der 02er, des ersten Jahrgangs, der im Ersten Weltkrieg nicht mehr eingezogen wurde. Ein Mannheim-Klassiker, der unbedingt mit in die Sommerferien muss. 

Redaktion koordiniert die Berichte aus den Mannheimer Stadtteilen.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen