Plankstadt. Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.“ So heißt es im Lukasevangelium. Advent – Zeit des Friedens. Diejenigen, die das glauben möchten, die möchte ich jetzt bitten, nicht weiter zu lesen. Ich bin heute ein wenig negativ – erst am Ende wird es wieder positiv.
Schon Dr. Martin Luther King predigte an Weihnachten 1967 in Atlanta den „Friede auf Erden“ mit den Worten: „Diese Weihnachtszeit findet uns als ein ziemlich ratloses Menschengeschlecht. Wir haben weder Frieden in uns, noch Frieden um uns. Überall quälen lähmende Ängste die Menschen bei Tag und verfolgen sie bei Nacht. Unsere Welt ist krank an Krieg. (...) Und doch, meine Freunde, kann die Weihnachtshoffnung auf Frieden und guten Willen unter allen Menschen nicht länger als eine Art frommer Traum von einigen Schwärmern abgetan werden. Wenn wir in dieser Welt nicht guten Willens gegenüber den Menschen sind, werden wir uns durch den Missbrauch unserer eigenen Werkzeuge und unserer eigenen Macht selbst vernichten. Klugheit aus Erfahrung sollte uns sagen, dass der Krieg etwas Überholtes ist.“ Und ratlos sind wir aktuell immer noch angesichts der Krisen, des Hungers und Kriege rund um den Globus sowie des Zwists innerhalb unserer Gesellschaft. Ist der Frieden auf Erde nicht mehr als ein frommer, aber realitätsferner Wunsch?
Jetzt: Durchatmen! Wir können natürlich nicht als Einzelne die Probleme der ganzen Welt lösen. Aber warum beginnen wir nicht im Kleinen. Lassen sie uns im persönlichen Miteinander Zeichen der Menschlichkeit setzen, seien wir lieb zueinander, auch, wenn wir uns gar nicht kennen. Tragen wir zumindest in unsere direkt Umwelt ein Stück Herzenswärme. Jetzt kommt Stefan Zweig. „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.“
Oder in den Worten des unvergessenen John Lennon: „Stell dir all die Völker vor, die in Frieden miteinander leben würden. Vielleicht nennst du mich einen Träumer, aber – ich bin nicht der Einzige. Ich hoffe, dass du eines Tages dazugehören wirst und die Welt eins sein wird.“
Beginnen wir mit unserem Frieden Schritt für Schritt – vielleicht erobern wir so irgendwann wirklich die Welt. „Es gäbe nichts, wofür jemand töten oder sterben muss.“ Ein schöner Gedanke.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/leben_artikel,-ansichtssache-besinnlicher-adventskalender-friede-auf-erden-_arid,2268740.html