Mannheimer Morgen Plus-Artikel Glosse "Übrigens" Benz-Baracken: Bei der GBG piept es neuerdings

Mannheim. Übrigens ... bei der GBG piept es! Wirklich! So oder so ähnlich haben das Bewohner der Benz-Baracken auf RTL2 schon oft formuliert. In der 2017 gestarteten Doku-Soap gehört Klagen über die Mannheimer Wohnungsgesellschaft quasi zur DNA. In der Regel wirft man ihr Kaltherzigkeit oder Unfähigkeit vor, manchmal beides gleichzeitig. Doch neuerdings wird ihr Name jedes Mal mit einem Piepsen übertönt. Dabei ist die GBG ja kein schmutziges Wort. Sie hat auch keine Personlichkeitsrechte, die geschützt werden müssten.

Klar: Schön es natürlich nicht, zur besten Sendezeit vor einem Millionenpublikum beschimpft zu werden. Da lässt sich schon ausmalen, dass der stete Tropfen den Stein beziehungsweise den Nerv höhlt, bei wem auch immer. Wie bei einer Ehefrau, die ihren Mann nach 37 Jahren Schnarchen unvermittelt mit einem Schraubenzieher . . . nein, so martialisch ist die GBG bestimmt nicht vorgegangen. Auf Anfrage versichert Unternehmenssprecher Heiko Brohm gar: „Wir haben keinen Einfluss genommen auf etwaige Nennung unseres Namens bei der Produktion von ,Hartz und Herzlich’.“ Merkwürdig. Ein RTL2-Pressesprecher sagt am Mittwochvormittag zwar „zeitnah“ Aufklärung zu. Auf Nachfrage am späten Nachmittag erklärt er indes verwundert, damit habe er frühestens am Freitag gemeint. Behaupte noch einer, das Fernsehen sei schneller als die Zeitung!

Somit bliebe nun nur zu witzeln, diese Peepshow im Wortsinn bereite die GBG womöglich auf ihre angedachte Rolle in der Lupinenstraße vor, wo Mietwohnungen statt Bordellen entstehen könnten. Aber das wäre zu albern. Lieber eine versöhnliche Botschaft an alle Beteiligten: Piep, piep, piep. Wir haben uns alle lieb.