Rhein-Neckar. Entspannend, liebevoll gestaltet, romantisch, beeindruckend und abwechslungsreich – diese Bezeichnungen gaben Besucher bei einer Befragung der Staatlichen Schlösser und Gärten 2021 der Anlage in Schwetzingen, dem Park und der Sommerresidenz der pfälzischen Kurfürsten. Heute werden das sicher wieder besonders viele Menschen erleben und bestätigen. Zum traditionellen Schlosserlebnistag bietet Schwetzingen ein besonders umfangreiches Programm.
Das liegt auch daran, dass das Mannheimer Nationaltheater derzeit mit seinem Festival „Mannheimer Sommer“ dort zu Gast ist. Daher ist von 14.30 bis 21 Uhr Musik im Eintritt inbegriffen. Den Konzert-Parcours durch den Schwetzinger Schlosspark gestaltet die Regisseurin Anna-Elisabeth Frick, die dafür Anregungen aus Buckminster Fullers visionärer „Bedienungsanleitung für das Raumschiff Erde“ schöpft. Bei einem Spaziergang durch den Park erleben die Besucher an unterschiedlichen Orten mal Vokalmusik aus der Renaissance, mal Cello-Suiten von Bach, Harmoniemusik über Themen von Mozarts „Entführung aus dem Serail“, Schuberts „Schöne Müllerin“, Instrumentalmusik von Harfe und Horn sowie Weltmusik des Mannheimer Haz’art Trios.
Aber wer sich mehr für die Historie der Anlage und des Schlosses interessiert, dem wird auch viel mehr als an einem normalen Sonntag geboten. Von 10.30 Uhr bis 17 Uhr werden die Gäste stündlich auf eine Reise ins 18. Jahrhundert eingeladen. Wer mehr wissen will, wählt die Führung über das 18. und 19. Jahrhundert um 12 Uhr, 14 Uhr oder 16 Uhr. Über das „Leben bei Hofe“ berichtet eine Sonderführung um 12.15 Uhr. Die Bauleidenschaft der Wittelsbacher wird um 14.30 Uhr in einer besonderen Führung beleuchtet. Um 15 Uhr heißt es „Es grünt so grün“. Der Rundgang zeigt die besonderen Sehenswürdigkeiten des Schlossgartens, darunter barocke Lusthäuschen, kunstvolle Statuen oder auch exotische Pflanzen.
Im Mannheimer Schloss gibt es dagegen nur ein einziges Angebot zum Schlosserlebnistag – ein Rundgang für Familien um 14.30 Uhr, passend zum Motto des Schlosserlebnistages, das „Tierisch gut“ lautet. Da geht es um die Rolle von Brieftauben, um Nachrichten zu übermitteln, oder auch Pferde, Jagdhunde und kleine Schoßhunde, die bei den Damen als Flohfallen sehr beliebt waren denn Flöhe, die gab es in barocken Residenzen sehr viel.
Eine barocke Residenz, nämlich der Fürstbischöfe von Speyer, ist das Bruchsaler Schloss. Von 10 bis 17 Uhr können Kinder Tiermasken basteln oder sogar ihr Lieblingstier als Ballonfigur mit nach Hause nehmen. Um 13, 14 und 15 Uhr startet im Gartensaal das Marionettenvorspiel „Tierisch unterwegs“ von und mit „Treebadour“ Petra Julian. Um 13 und 15 Uhr begeben sich kleine Schlossgäste in der Sonderführung „Tierisch gut!“ auf eine besondere Spurensuche. Das Deutsche Musikautomaten-Museum und das Städtische Museum, die im Schloss untergebracht sind, schließen sich dem Schlosserlebnistag an. Ab 10 Uhr können Familien die Ausstellungsräume des Stadtmuseums bei einem Puzzlespiel zum Thema „Tiere der Eiszeit“ entdecken. Um 14 Uhr geht es bei der Sonderführung „So ein Affentheater! Wo hat sich wohl der Affe versteckt?“ durch das Musikautomaten-Museum. Kinder ab 6 Jahren begeben sich mit Kira Kokoska auf die Suche nach Affen und anderen Figuren und erfahren dabei mehr über Karussell- und Drehorgeln. Und da Praxis immer besser als die Theorie ist, können sich die kleinen Gäste an dem ein oder anderen Musikautomaten versuchen.
Wegen der gleichzeitig laufenden Schlossfestspiele nur ein kleines Programm zum Schlosserlebnistag gibt es heute in Heidelberg. Um 16. 30 Uhr bieten Yvonne Schwegler und July Sjöberg in der Rolle der beiden Putzfrauen Theres und Frau Schäufele und unter dem Motto „Tödliche Sammelwut - Ein Putzfrauenkrimi“ aber eine besondere Mitmach- und Dialogführung an.
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