Rumänien und Bulgarien gehören ab 2025 zum Schengen-Raum. Damit entfällt die Ausweispflicht an den Grenzen für Reisende mit Zug und Auto, die Kontrollen der See- und Luftgrenzen waren bereits im März weggefallen. Der Schengen-Raum ermöglicht es Menschen, in Europa zu reisen, ohne dabei an den Grenzen kontrolliert zu werden. Zuletzt hatten allerdings viele Regierungen aus Angst vor Migranten wieder Grenzkontrollen eingeführt. Deutschland kontrolliert aktuell die Grenzen zu allen neun Nachbarstaaten, daran ändert sich auch im neuen Jahr nichts.
Rom feiert – wie alle 25 Jahre - ein Heiliges Jahr, italienisch „Giubileo“ genannt. Die Stadt erwartet 65 Millionen Besucher. Sie werden als Neuigkeiten eine Fußgängerbrücke über den Trevibrunnen vorfinden und eine Fußgängerzone zwischen Engelsburg und Petersplatz. Wer es mehr mit der Kultur als dem Katholizismus hält, der kann 2025 die EU-Kulturhauptstädte Chemnitz und Nova Gorica besuchen und 100 Jahre Bauhaus in Dessau bewundern. Oder er geht in die Luft: Die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines wird ebenfalls 100 Jahre alt. Fernreisende dürfen sich auf eine Expo freuen, 2025 findet sie im japanischen Osaka statt.
Immer mehr Länder schreiben Besuchern vor, sich vor der Reise auf einer Website anzumelden. Mit dabei ab 2025 ist Kuba. Die Karibikinsel macht ab Januar ein E-Visum genauso zur Pflicht wie Israel und Südkorea. Im März folgt Großbritannien. Kreuzfahrten sind immer noch keine Ökoreisen, aber erfolgreich wie nie. Ab August wird es folglich ein neues größtes Kreuzfahrtschiff der Welt geben: Die „Star of the Seas“, die ihre im Vorjahr gestartete Schwester „Icon of the Seas“ um ein paar Zentimeter übertreffen wird, fasst 7620 Gäste, dazu kommen 2350 Mitarbeiter. Action-Höhepunkte des Riesenschiffs sind ein Wasserpark mit sechs spektakulären Wasserrutschen und ein Hochseilgarten, betrieben werden kann es mit Flüssigerdgas (LNG).
Wer hat noch einen Telekom-Festnetzanschluss und telefoniert damit ins Ausland? Offenbar immer weniger Menschen. Jedenfalls fällt ein einst viel genutzter Service weg: die Sparvorwahl. „Call by Call“ ist mit dem neuen Jahr Geschichte. Als Spar-Alternativen nennt die Verbraucherzentrale Niedersachsen die Techniken „Callthrough“ und „Callback“. Und die Webtelefonie über Whatsapp oder andere Messenger. Die Telefonnummer sollte man dann aber bereits wissen. Denn auch die Auslandsauskunft gibt es ab dem neuen Jahr nicht mehr.
Das Finanzministerium hat die Pauschalen für den Verpflegungsmehraufwand bei Geschäftsreisen für rund 40 Reiseziele weltweit neu festgesetzt. Kroatien-Reisende erhalten vom Arbeitgeber nun 46 statt 35 Euro täglich ersetzt; der Satz für die polnische Hauptstadt Warschau stieg noch deutlicher, von 29 auf 40 Euro. Die Türkei verteuerte sich von 17 auf 24 Euro, auf den Malediven werden 70 statt 52 Euro erstattet. In Indien ging es dagegen kräftig runter, von 32 auf 22 Euro täglich. Auch in Japan scheint man günstiger essen zu können, die Sätze fielen von 52 auf 33 Euro. Für Privatleute sind die Sätze ein Hinweis, mit welchen Essenskosten sie im jeweiligen Reiseland zu rechnen haben.
Autoreisende sollten sich ab 2025 bei Auslandsfahrten zurückhalten: Wer zum Beispiel im Urlaub in Frankreich betrunken am Steuer erwischt wird, der muss in Zukunft auch in Deutschland seinen Führerschein abgeben. Bislang galt das Fahrverbot nur in jeweils einem EU-Land. Besonders vorsichtig sollten Italien-Urlauber fahren. Denn dort wurden zum neuen Jahr auch noch die Bußgelder drastisch erhöht. Mit Handy am Steuer zahlt man neuerdings bis 1000 Euro, mit Alkohol ab 0,5 Promille bis 2000 Euro. Wer binnen einer Woche zahlt, bekommt in Italien 30 Prozent Rabatt. Ohne zu zahlen heimzufahren lohnt sich dagegen nicht mehr – neuerdings werden Knöllchen EU-grenzüberschreitend vollstreckt.
Mit den neuen Bahn-Fahrplänen 2025, die bereits seit 15. Dezember gelten, gibt es endlich ein paar Gründe mehr, für den nächsten Kurztrip die Bahn statt den Flieger zu nehmen. Spannend ist etwa ein neues Angebot von Stuttgart über München nach Wien. Das stammt allerdings von der privaten österreichischen Westbahn.
DB-Fahrscheine werden ab 2025 etwas kundenunfreundlicher: Selbst die teuersten Flexpreistickets kann man nur noch bis sieben Tage vor Reiseantritt kostenlos stornieren. Wer sich dann doch lieber ein Sparticket kauft, der hat ab Januar die zusätzliche Wahl des Sparpreistickets Business, das gegen zehn Euro Gebühr storniert werden kann und bei dem das Rückgeld dann nicht als Gutschein erstattet wird, sondern auf dem Konto landet.
Eintrittsgelder für Urlaubsorte sind schwer in Mode: Venedig hat damit angefangen, ab 2025 zahlt man auch für zehn Wanderwege auf Madeira (drei Euro) und den Aufstieg zum Fudschijama in Japan (31 Euro). Die Malediven nennen den Eintritt Ökosteuer und haben ihn mal eben auf zwölf US-Dollar pro Nacht verdoppelt. Mexiko will ab Juli von Kreuzfahrern 42 US-Dollar kassieren. Berlin will da nicht nachstehen und erhöht die Bettensteuer ab dem neuen Jahr von fünf auf 7,5 Prozent des Übernachtungspreises. Kostenlos bleibt dagegen der Besuch von Notre-Dame in Paris. Das Wahrzeichen der französischen Hauptstadt kann fünf Jahre nach einem verheerenden Brand frisch renoviert gratis besucht werden, nur die Turmbesteigung kostet zehn Euro.
Privatvermietungsportale wie Airbnb geraten in Südeuropa weiter unter Druck. Um Wohnraum wieder den Einheimischen zurückzugeben, schreiben die Regierungen in Spanien und Italien vor, die betreffenden Zimmer und Wohnungen zentral online zu registrieren. Ab dem neuen Jahr muss etwa in Italien jedes Vermietungsinserat den „Nationalen Identifizierungscode“ (CIN) enthalten. Die Nummer muss auch draußen bei der Klingel stehen. Apropos Klingel: Italien hat die beliebten Code-Schlüsselkästen gleich mit abgeschafft. Denn Gäste müssen ab 2025 persönlich identifiziert und ihre Daten innerhalb von 24 Stunden der Polizei gemeldet werden. Schlüsselkästen mit Code, die kontaktlosen Zugang ermöglichen, gewährleisten dies nicht. Wer nach Kuba möchte, muss sich demnächst vorab online registrieren.
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